Verkehr

DB-Vertrieb: Mehrheit gegen reinen Online-Verkauf

DB: Ein reiner Online-Vertrieb von Tickets wird kritisch gesehen. Foto: Deutsche Bahn

DB: Ein reiner Online-Vertrieb von Tickets wird kritisch gesehen. Foto: Deutsche Bahn

Das dürfte den Vertriebsstrategen der Deutschen Bahn, die seit Jahren die Online-Verkaufskanäle des Konzerns pushen, missfallen: Laut einer Umfrage der Verbraucherzentrale steht die Mehrheit einem Ticketverkauf nur über das Internet und Apps kritisch gegenüber.

Demnach fänden es 64 Prozent der Befragten eher schlecht oder sehr schlecht, wenn Bahnfahrkarten künftig ausschließlich online erhältlich wären. Sind es bei den über 50-Jährigen drei Viertel der Befragten, ist die Ablehnung auch bei den unter 30-Jähringen erstaunlich hoch: 49 Prozent sind nicht damit einverstanden, wenn Fahrkarten künftig nicht mehr an Schaltern oder Automaten erhältlich sind.

Mit Blick auf das Umfrageergebnis kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband auch, dass die DB seit Oktober 2023 Tickets zum Spar- und Supersparpreis am Schalter nur noch personalisiert, das heißt gegen Angabe einer E-Mail-Adresse oder Handynummer, verkauft. An den Automaten werden diese Fahrkarten seit 10. Dezember gar nicht mehr angeboten.

„Der Kauf von Sparpreis-Tickets an Automaten muss weiterhin möglich sein“, fordert Verbandsvorstand Ramona Pop. „Die Deutsche Bahn muss ihre Digitalisierungsstrategie überdenken, damit sie ein Verkehrsmittel für alle bleibt.“

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