Beim geplanten Anstieg der Einreisegebühren für Touristen in Ägypten gibt es ein neues Datum: Berichten ägyptischer Medien zufolge sollen die Gebühren statt bereits am 1. März nun ab 1. Juli erhöht werden. Geplant ist ein Anstieg von derzeit 25 auf 60 US-Dollar. Bezahlt wird die Gebühr direkt bei der Einreise am Flughafen.
Ende vergangener Woche hieß es zunächst, die Erhöhung trete bereits Anfang März in Kraft. Nach heftigen Protesten ägyptischer Touristiker und den darauf folgenden Diskussionen im Parlament in Kairo beschloss die Regierung jedoch, das Vorhaben zu verschieben.
Offiziell bestätigt ist bislang weder die Höhe der künftigen Gebühr noch der Anstieg überhaupt. Vor allem die private Tourismusindustrie hat durchaus noch Hoffnung, die Pläne zu stoppen. „Wir werden alles daran setzen, die Erhöhung zu verhindern. Denn sie ist kontraproduktiv“, berichtet ein ägyptischer Hotelier.
Auch der Regierung ist durchaus bewusst, wie heikel das Thema ist: Seit Jahren wird über eine Erhöhung der Einreisegebühr diskutiert, durchgesetzt wurde sie nie. Allerdings stieg zuletzt der Druck auf das Finanzministerium, die Einnahmen zu erhöhen.
In einer Diskussion auf der Facebook-Seite von touristik aktuell wurden die Pläne durchweg kritisiert. Sie würden dem gerade wieder wachsenden Tourismus im Land einen heftigen Dämpfer versetzen, hieß es in zahlreichen Kommentaren. Gerade in den letzten Wochen hätten sich die Ägypten-Buchungen „deutlich erhöht“, schrieb etwa Guido Massar vom gleichnamigen Reiseservice in Frankfurt am Main. Seine Überzeugung: „Mit der Verdopplung der Visa-Gebühren würde sich das Land den Aufschwung zunichte machen.“
Das glaubt auch der Chef der Reiseleiter am Roten Meer, Bashar Abu Taleb. Andere Länder „rund um den Globus” würden Visa abschaffen, um den Tourismus anzukurbeln, so Abu Taleb. Ägypten gehe mit einer Erhöhung der Gebühren genau den anderen Weg, wird Abu Taleb von der Zeitung Egypt Independent zitiert.
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