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Reisestudie: KI und Nachhaltigkeit als wichtige Trends

Laut einer Studie planen Urlauber ihre Reise nun bewusster

Laut einer Studie planen Urlauber ihre Reise nun bewusster. Foto: Fly_dragonfly/iStockphoto

Laut der Studie „Future Travel Trends 2024“ von Marriott Bonvoy zeichnen sich in den kommenden Jahren mehrere starke Reisetrends ab: Immer mehr Reisende greifen auf Künstliche Intelligenz (KI) zurück. Darüber hinaus sind Slow Travel sowie alternative Reiseziele stark im Kommen. Zudem planen Urlauber, in den kommenden drei Jahren mehr in ihre Auszeit zu investieren.

Durchgeführt wurde die Studie von Marriott Bonvoy in Zusammenarbeit mit der Zukunftsforschungsagentur The Future Laborator. Sie ist Teil einer umfassenden Umfrage mit 14.000 Erwachsenen in Europa und dem Nahen Osten. In Deutschland waren im August und September dieses Jahres insgesamt 2.000 Teilnehmer zu ihrem Reiseverhalten befragt worden.

Jeder Fünfte nutzt KI für Reiseplanung

Von den Befragten gab fast jeder Fünfte an, mittlerweile KI für seine Planung zu nutzen. 86 Prozent berichteten, dass die Ergebnisse ihre Urlaubsentscheidungen in gewisser Weise beeinflusst haben, zum Beispiel im Hinblick auf die Unterkunft, die Reisezeit und den Kauf empfohlener Speisen. KI wird laut der Trendstudie vor allem von jüngeren Erwachsenen im Alter von 18 bis 34 Jahren genutzt.

Neben der Nutzung von KI ist Slow Travel ein weiterer großer Trend. Rund vier von zehn deutschen Reisenden gaben an, bereits einmal einen „Entschleunigungsurlaub“ gemacht zu haben, 26 Prozent schon mehrmals. Darüber hinaus plant etwa die Hälfte der Befragten, in den nächsten drei Jahren einen solchen Urlaub zu unternehmen. Ziel ist es, sich mehr Zeit zu nehmen, intensiver in die Kultur des Reiselandes einzutauchen, den Einfluss auf die Umwelt zu minimieren und Technologien wie das Handy zur Seite zu legen.

Fokus auf Alternativdestinationen

Darüber hinaus zeichnet sich ab, dass immer mehr Urlauber auf Alternativdestinationen zurückgreifen, auf Ziele, die ähnliche Urlaubserlebnisse wie die traditionellen, bekannten Destinationen bieten, die jedoch kostengünstiger sind oder näher am Wohnort liegen. Als Beispiel nennt Marriott Bonvoy die Weinberge Nordspaniens statt Südafrikas und Surfen in Portugal anstatt auf Hawaii. Mehr als ein Drittel plant in den kommenden drei Jahren laut der Studie einen solchen Urlaub.

Eine Entwicklung, die den Vertrieb freuen dürfte, ist die Tatsache, dass 86 Prozent der Befragten in den kommenden Jahren einen Urlaub planen und tiefer in die Tasche greifen wollen. 35 Prozent gehen laut der Studie davon aus, „mehr als üblich“, neun Prozent „viel mehr“ auszugeben.

Nachhaltigkeit spielt große Rolle

Im Zuge dessen wird auch das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen. 57 Prozent der Studienteilnehmer sind bereit, für umweltfreundliche Unterkünfte einen Aufpreis von durchschnittlich elf Prozent zu zahlen. Sieben von zehn Befragten sind zudem der Meinung, dass „Unterkunftsanbieter und Reiseveranstalter eine Verantwortung tragen, die örtlichen Gemeinden zu unterstützen“, heißt es in einer Pressemitteilung von Marriott Bonvoy.

Wie schwer das Thema Nachhaltigkeit wiegt, zeigt auch, dass fast jeder Fünfte im Rahmen der Studie angab, vor der Buchung der Unterkunft zu recherchieren, um deren Nachhaltigkeitsinitiativen zu überprüfen. Weitere 21 Prozent gaben an, sich nach der Buchung damit auseinanderzusetzen. Darüber hinaus erläuterten 57 Prozent, dass sie den ökologischen Fußabdruck ihrer Reisepläne „gelegentlich“ überprüfen, wobei aktuell nur acht Prozent dies nach eigenen Angaben „immer“ tun.

Auswirkungen des Klimawandels

Und wie wirkt sich der Klimawandel auf das Reiseverhalten aus? Auch das wurde im Zuge der Studie untersucht. Das Ergebnis: 74 Prozent erläuterten, dass Hitzewellen wie in diesem Sommer zukünftig Auswirkungen auf ihre Planungen haben werden. Auch wenn sie nicht auf ihren Sommerurlaub verzichten wollen, so könne es durchaus zu Anpassungen kommen: 27 Prozent gaben an, auf kühlere Orte auszuweichen, 29 Prozent würden zu anderen Zeiten reisen, 20 Prozent planen einen alternativen Typ von Sommerurlaub.

Laut Neal Jones, Vertriebschef bei Marriott International Europe, Africa & Middle East, ist es nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie zu „tiefgreifenden Veränderungen“ im Reiseverhalten der Menschen gekommen. „Wir können beobachten, dass Reisen nun bewusster geplant werden und eine emotionale Bindung zum Reisen entsteht, die mit den persönlichen Werten der Menschen übereinstimmt.“ Darauf müssen sich Reiseanbieter einstellen, ebenso wie auf die Tatsache, dass das Interesse an KI immer größer werde. „Reiseanbieter wie wir müssen sicherstellen, dass wir relevante Informationen für KI zugänglich machen, damit diese genutzt werden kann, um den Menschen bei ihrer Urlaubsrecherche zu helfen.“

Ute Fiedler
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