Kreuzfahrten

Havila: Erfolgreiche Refinanzierung, höhere Auslastung

Neben der Havila Capella betreibt die Reederei deri weitere Schiffe auf Norwegens Postschiffroute

Neben der Havila Capella betreibt die Reederei deri weitere Schiffe auf Norwegens Postschiffroute. Foto: ck

Die norwegische Reederei Havila Voyages – Wettbewerber von Hurtigruten auf der Postschifflinie zwischen Bergen uns Kirkenes – hat die Weichen für eine verbesserte Wirtschaftlichkeit gestellt. Wie im Geschäftsbericht über das vierte Quartal 2023 angekündigt wurde nun eine besicherte Anleihe in Höhe von 50 Millionen Euro durch eine neue, unbesicherte Anleihe refinanziert. Der bisherige Kredit wird durch eine Anleihe des Mutterkonzerns Havila Holding über 56 Millionen Euro abgelöst. Der Mutterkonzern stellt außerdem einen revolvierenden Kredit von rund 17 Millionen Euro zur Verfügung, wie die Reederei mitteilt. Dieser soll dem Tochterunternehmen mehr Flexibilität bescheren, um saisonale Schwankungen im Kreuzfahrtgeschäft in Fjordnorwegen aufzufangen.

„Stärkere Liquidität“

„Mit dieser Lösung stellen wir eine stärkere Liquidität und bessere Bilanz sicher“, sagt der CEO von Havila Voyages, Brent Martini. Das 2019 gegründete Unternehmen, das dem bisherigen Monopolisten Hurtigruten Konkurrenz machen soll, hatte vom Start weg mit etlichen unverschuldeten Rückschlägen zu kämpfen: der Corona-Krise, einer Werftpleite, Sanktionen gegen den russischen Schiffsfinanzier GTLK, Bauverzögerungen durch das große Erdbeben in der Türkei und mit bürokratischen Hürden. Dank der jetzt erfolgten Refinanzierung könne man künftig Kosten senken und sich voll und ganz auf die Optimierung des Schiffsbetriebs der vier Flottenmitglieder fokussieren, so der CEO.

63 Prozent der Kapazitäten für 2024 verkauft

Mit der aktuellen Buchungsentwicklung zeigt sich Havila Voyages zufrieden. Im ersten Quartal lag die Auslastung laut Unternehmen bei 68 Prozent und damit acht Prozent höher als im vierten Quartal 2023. 63 Prozent der Kapazitäten für das laufende Jahr seien bereits verkauft, für die gesamte Saison rechnet Havila im Schnitt mit einer Auslastung von fast 80 Prozent. Damit sei man als junger Anbieter auf der lange nur von Hurtigruten bedienten Postschiffroute „sehr zufrieden“, so Brent Martini. „Wie sehen mehr wiederkehrende Gäste, und unsere Bekanntheit in den verschiedenen Quellmärkten wächst.“

Konkurrent Hurtigruten sieht sich ebenfalls auf einem guten Kurs. Nach Medienberichten vom Februar über eine finanzielle Schieflage der norwegischen Traditionsreederei hatte deren CEO Daniel Skjeldam gegenüber touristik aktuell betont, dass Hurtigruten wirtschaftlich gesund sei.

Christofer Knaak
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