Die TUI-Preiswertmarke 1-2-Fly akzeptiert vom 1. September an im Direktinkassoverfahren die Bezahlung per Kreditkarte. Im Gegensatz zur TUI-Mutter müssen die Reisebüros dabei keine Disagio-Kosten tragen: Die Gebühr von einem Prozent des Reisepreises wird dem Endkunden belastet. Bei den drei Kreditkarten des Konzerns, TUI Card, Gute-Reise-Card und Robinson-Card, fallen für den Kunden keine Kosten an.
Für TUI ist das neue Konzept bei 1-2-Fly auch ein Test, wie man künftig mit den Disagio-Kosten bei TUI-Reisen umgehen kann. Die müssen zur Zeit zu 0,6 Prozent die Reisebüros übernehmen – was praktisch einer Provisionskürzung gleichkommt. Ohne Kosten kommen die Reisebüros nur aus, wenn der Kunde mit einer der drei TUI-Karten bezahlt oder wenn das Büro lediglich Visa-Karten akzeptiert. In diesem Fall wird die Konkurrenz von Mastercard und American Express ausgeschlossen – und das honoriert TUI-Partner Visa mit Sondertarifen. Beim Marktführer werden rund 50 Prozent aller Reisen mit Kreditkarte bezahlt, mehr als zwei Drittel davon entfallen auf eine der drei TUI-Karten.
Dass 1-2-Fly eigene Wege geht, hat auch mit dem Veranstaltersystem Blank zu tun: Das neue Abrechnungsmodell konnte dort technisch problemlos umgesetzt werden. Bei TUI dagegen sei dies durch den Umbau der Iris-Plattform in den nächsten 18 Monaten nicht möglich. „Wir haben das Thema aber im Kopf und wissen um die Kritik der Reisebüros“, deutet TUI-Vertriebschef Hasso von Düring mittelfristig Änderungen an.
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