Reisevertrieb

Onlineweg: Musterprozess gegen Giata

Will juristisch beweisen, dass Reisebüros für fehlende Bildrechte bei Hotelfotos im Internet keine Verantwortung tragen: TSS-Chef Manuel Molina

Will juristisch beweisen, dass Reisebüros für fehlende Bildrechte bei Hotelfotos im Internet keine Verantwortung tragen: TSS-Chef Manuel Molina. Foto: ta

Nach den Abmahnungen einer Schweizer Bildagentur gegen Reisebüros des Internet-Portals Onlineweg.de ist nun auch der Berliner Content-Anbieter Giata tätig geworden. Wegen angeblich verletzter Bildrechte ging es zunächst gegen die Zentrale des Reisebüro-Portals. Nun wurden auch Agenturen direkt angeschrieben.

Eine Drohgebärde, die das Tochterunternehmen der Reisebüro-Kooperation TSS nicht ohne Gegenwehr hinnehmen will: „Wir werden einen Musterprozess führen, um endlich Rechtssicherheit für die Reisebüros herbeizuführen“, kündigt Geschäftsführer Manuel Molina an. Dies sei der „einzige Weg, um dem wachsenden Druck auf unschuldige Reisebüros zu begegnen“. Denn die verwendeten lediglich Bilder, die ihnen von Content-Anbietern geliefert werden. Eine Kontrolle, ob dafür Bildrechte eingehalten werden, sei für sie schlichtweg nicht möglich.

Für den Prozess hofft Molina auf Unterstützung durch die Touristikverbände. Auch die Veranstalter, um deren Bilder es letztlich in den Vertriebsportalen geht, sollen mit ins Boot geholt werden. Molina will von ihnen Freistellungen erwirken, um den Druck auf Giata zusätzlich zu erhöhen und gegenüber „den Systemhäusern nochmals zu verdeutlichen, dass der Vertrieb hierfür keine Verantwortung trägt und tragen kann“.

Gegen die Verantwortlichen der Schweizer Bildagentur Bild und Film hat Onlineweg.de unterdessen Strafanzeige wegen Nötigung gestellt. Es gebe in diesem Fall „sehr viele seltsame Zusammenhänge“.
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