Reisevertrieb

Versicherer reagieren auf X-Produkte

Allianz Global Assistance und URV haben neue Versicherungen entwickelt, um die hohen Schadenquoten durch X-Buchungen in den Griff zu bekommen. Die URV hat ähnlich wie zuvor die ERV eine Liste von rund 30 X-Veranstaltern erstellt, die ständig aktualisiert werden soll. Für diese müssen Reisebüros künftig die Rücktrittsversicherungen und Pakete in einer neuen X-Variante abschließen. Am Produkt ändert sich nichts. Die Versicherungen gibt es nach wie vor mit und ohne Selbstbehalt.

Allerdings sind die X-Versicherungen bis zu 50 Prozent teurer. Der Schritt sei nötig, um die höheren Schadenquoten durch die hohen Stornotarife der X-Veranstalter abzufedern, heißt es von der URV. Buchbar ist die X-Versicherung ab 1. April über die CRS, das Internettool der URV und Vers 4U.  

Einen anderen Weg geht die Allianz Global Assistance: Mit dem Elvia Flex-Schutz hat die Allianz, die bisherige Mondial Assistance, ein komplett neues Rücktrittsprodukt entwickelt. Abgesichert sind beim Flex-Produkt nicht mehr einzelne Rücktrittsgründe wie Unfall oder Krankheit, sondern noch „1001 Gründe mehr“, wie es von der Allianz heißt. Sprich, Flex ist eine offene Versicherung, bei der Urlauber alle möglichen Rücktrittsgründe geltend machen können, die der Versicherer dann individuell prüft. Das kann zum Beispiel die Trennung vom Partner sein, die Erkrankung eines guten Freundes oder sogar der Tod eines Haustieres.

Anders als die URV empfiehlt die Allianz Global Assistance das neue Produkt zwar besonders für X-Buchungen, macht dies aber nicht verpflichtend. Buchbar ist der Flex-Tarif zunächst bis Ende Oktober 2011. Bis dahin wolle man Erfahrungen sammeln und dann über die weitere Produktentwicklung entscheiden, heißt es.
Anzeige