Reisevertrieb

Gehälter: Mehr Geld, aber nicht ohne Bedingungen

Thomas Cook zahlt den Reiseverkäufern aus dem eigenen Konzern, die ohne Tarifvertrag beschäftigt sind, ab sofort 2,2 Prozent mehr Gehalt

Thomas Cook zahlt den Reiseverkäufern aus dem eigenen Konzern, die ohne Tarifvertrag beschäftigt sind, ab sofort 2,2 Prozent mehr Gehalt. Foto: mg

Nach der gescheiterten Tarifschlichtung zahlen die Konzerne ihren Mitarbeitern freiwillig mehr Geld. Doch im Gegensatz zu den Angestellten bei den Veranstaltern bekommen die Mitarbeiter in den Reisebüros den Gehaltsaufschlag von 2,2 Prozent nur unter bestimmten Bedingungen. 

Dabei gehen TUI, Thomas Cook und DER unterschiedliche Wege: TUI koppelt die ab 1. April geltende Gehaltserhöhung für die Mitarbeiter von TUI Leisure Travel an ein Umsatzwachstum der Reisebüros. Erzielt TLT ein Plus von mindestens acht Prozent im laufenden Geschäftsjahr, bekommen die Mitarbeiter die Gehaltserhöhung mit dem Oktober-Gehalt ausgezahlt. Gelingt dies nicht, gehen sie leer aus. 

Für die Mitarbeiter der DER- und Atlas-Reisebüros gilt: Sie erhalten die 2,2-prozentige Lohnerhöhung in Abhängigkeit von einer positiven Beurteilung. Bisher galt dies nur für Mitarbeiter in der höchsten Tarifgehaltsstufe 5. 

Thomas Cook zahlt zwar auch den ohne Tarifvertrag beschäftigten Reisebüro-Mitarbeitern der TC Vertriebs GmbH und der Neckermann Urlaubswelten die vom DRV empfohlenen 2,2 Prozent mehr. Dies gilt allerdings nicht für die tarifgebundenen Reisebüro-Mitarbeiter von Thomas Cook. Sie erhalten stattdessen eine erhöhte Prämie auf die Verkäufe der eigenen Veranstalter. 

Für die tariflich Beschäftigten bei den Veranstaltern hingegen gibt es die Gehaltserhöhungen ohne Bedingungen. Die Großkonzerne setzen damit ein Stück weit ihre Vorstellung von einer differenzierten Vergütung bei Veranstalter und Vertrieb um – einer der Kernpunkte, die zum Scheitern der Tarifverhandlungen führten. Mehr zum Thema Tarife in der neuen Ausgabe von touristik aktuell (ta13/11).
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