Reisevertrieb

Aus für Billigweg-Reisebüros

Die Reisebüro-Kette Billigweg.de, hier eine frühere Agentur in Solingen, wollte Deutschlands Ferien-Discounter werden

Die Reisebüro-Kette Billigweg.de, hier eine frühere Agentur in Solingen, wollte Deutschlands Ferien-Discounter werden. Foto: Archiv

Die Reisebüro-Kette Billigweg.de gibt es nicht mehr: Knapp fünf Jahre nach der Übernahme durch den Ägypten-Veranstalter ETI firmieren die verbliebenen neun Agenturen nunmehr unter dem Label Suntimes. Alle anderen Büros wurden schrittweise geschlossen oder verkauft.

Billigweg.de war vor rund zehn Jahren aus der Reisebüro-Kette Travelpoint (rund 50 Agenturen) hervorgegangen und zunächst vor allem im Internet erfolgreich. Nach den Plänen von Geschäftsführer Andreas Lambeck sollte die Marke auch stationär deutschlandweit bekannt werden: "Wir wollen das Filialnetz bis 2007 verfünffachen. Das Ziel sind 250 Agenturen", sagte Lambeck im August 2003.

Daraus wurde aus finanziellen Gründen nichts - doch die kreativen Marketing-Aktionen waren zwischenzeitliche legendär. Lambeck ließ Kamele verlosen, erstattete Urlaubern die Ökosteuer, stellte US-Präsident George W. Bush an der Pranger und lockte Kunden mit einer Schlechtwettergarantie.

Finanziell eng wurde es nach dem Ausstieg des westfälischen Wochenpost-Verlages Anfang 2005. Ein Jahr später verkaufte Lambeck die Kette an ETI, 2007 wurde er Geschäftsführer der neugegründeten Bodenmais Tourismus & Marketing GmbH und sorgte für ein Comeback des bayrischen Ferienortes. Aufgrund innovativer Marketing- und Vertriebskonzepte wurde Bodenmais 2009 für den bayerischen Innovationspreis nominiert.
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