Reisevertrieb

Banken sehen keinen Beratungsklau

Der Konflikt zwischen Banken und Reisebüros wird weiter anhalten

Der Konflikt zwischen Banken und Reisebüros wird weiter anhalten. Foto: mg

Die deutschen Banken und Sparkassen reagieren auf die Protestbriefe von Reisebüros bezüglich der Rückvergütungen auf Reiseangebote. Allerdings anders als erwartet: Mit einem Standardschreiben. Dies ist das erste Fazit von Angelika Hummel, die gemeinsam mit der Zentrale der Kooperation Best/RMG den Musterbrief für die Reisebüros entworfen hat. „Die Banken haben sich untereinander abgesprochen. Wir sollten uns hiervon aber nicht abwimmeln lassen“, schreibt die Inhaberin eines TUI Reisecenters in Freiburg einem Statement in Facebook.

Dort fordert Hummel ihre Kollegen zudem auf, bei den Banken einen persönlichen Termin einzufordern, die eigene Situation darzulegen und deutlich zu machen, „welcher Schaden uns entsteht“. Auch die Reisebüro-Kooperation Best/RMG lässt nicht locker: Sie hat einen Leitfaden gegen Reiserückvergütungen erstellt, der per Mail unter info(at)best-reisen.de bestellt werden kann.

Während die Freiburger Reisebüro-Inhaberin damit gute Erfahrungen bei ihrer Hausbank machte und „hin und wieder“ sogar eine gemeinsame Marketing-Aktion mit dem Kreditinstitut macht, ist Bernd Hoffmann vom Reisebüro Hoffmann in Dresden nur noch frustriert. Auch er erhielt auf seine zehn Schreiben an Banken und Sparkassen einen Standardbrief als Antwort – abgesendet vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Der Inhalt des Schreibens ist in der Tat ernüchternd und macht keinerlei Hoffnung auf ein Umdenken der Kreditinstitute: Mit den Rückvergütungen auf Reisen ziele man auf Kunden, „die ihre Reisen per Telefon oder im Internet buchen. Diese internetaffine Kundengruppe haben die einzelnen örtlichen Reisebüros bereits heute als eigene Kunden verloren“, heißt es im dem Brief des BVR. Unabhängig davon könne man „eine generelle Vorleistung in Form einer Beratung durch das jeweilige örtliche Reisebüro nicht erkennen“. Was folgt, ist eine Litanei über den harten Wettbewerb unter den Banken.
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