Reisevertrieb

Best-RMG: Unister wird immer dreister

Unister-Chef Thomas Wagner (links) mit seinem Pressechef Konstantin Korosides

Unister-Chef Thomas Wagner (links) mit seinem Pressechef Konstantin Korosides. Foto: Unister

In einem Offenen Brief an Unister-Chef Thomas Wagner kritisiert die Reisebüro-Kooperation Best-RMG einmal mehr die unseriösen Praktiken des Online-Anbieters. An diesen habe sich trotz der öffentlichen Schuldgeständnisse von Wagner, etwa in der Leipziger Bild-Zeitung, nichts geändert. Im Gegenteil: Die Tricks bei der Vermarktung von Ab-in-den-Urlaub.de würden immer dreister, heißt es in dem Schreiben von Best-RMG.

Demnach beklagen viele Reisebüros, dass unter ihrem Namen, aber ohne ihre Zustimmung, Adwords-Anzeigen in Google geschaltet werden. Geworben werde dabei mit hohen Preisnachlässen. „Dass Ab-in-den-Urlaub dahinter steckt, ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen“, heißt es in dem Schreiben.

Damit jedoch nicht genug. Denn wenn der Internet-Surfer die Anzeige anklicke, „erscheint ein Pop-up-Fenster, in dem Michael Ballack im Namen des Reisebüros den Deal des Tages bewirbt. Wegklicken kann man dieses Werbefenster nicht.“ Um weiterzukommen, müsse der Kunde seine E-Mail-Adresse eingeben oder das Browser-Fenster schließen.

„Das ist eine Verletzung des Markenrechts – und das wissen Sie, Herr Wagner. Sie führen die Kunden bewusst in die Irre und schädigen unsere Mitglieder nachhaltig“, schreiben der Vorstand sowie der Aufsichtsrat im Namen der Best-RMG-Büros an den Unister-Chef. Betroffene Reisebüros würden dadurch nicht nur Buchungen verlieren, sondern auch verärgerte Kunden. Denn diese könnten „nicht differenzieren, von wem die Werbung tatsächlich kommt“. Bei Unister wurde das als „vertraulich“ gekennzeichnete Schreiben und die Berichterstattung in touristik aktuell unterdessen „mit Erstaunen“ zur Kenntnis genommen. Unternehmenssprecher Konstantin Korosides hat sich seine eigene Theorie entwickelt: „Da wir im Vorfeld keinerlei Klärungsversuche oder Anmerkungen etwaiger Verletzungen seitens der Geschäftsleitung von Best-RMG bekommen haben, ist dieses Schreiben wohl offensichtlich Teil einer PR-Aktion,  mit der die Kooperation in die Medien möchte.“ Unister nehme sich „gerne im bilateralen Austausch etwaiger Kritikpunkte an, werden dies aber nicht öffentlich kommentieren“.
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