Reisevertrieb

Online-Ratgeber: Links zu Unister bleiben

Reisebüro-Inhaber Alexander Schulten ist noch nicht zufrieden mit der korrigierten Version des Senioren-Ratgebers

Reisebüro-Inhaber Alexander Schulten ist noch nicht zufrieden mit der korrigierten Version des Senioren-Ratgebers. Foto: privat

Nach der scharfen Kritik des DRV, des ASR und einzelner Reisebüros hat die „Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren Organisationen“ (BAGSO) die Internet-Version des „Wegweisers durch die digitale Welt für ältere Bürgerinnen und Bürger“ nachgebessert. Damit wurde eine Zusage des Verbraucherschutzministeriums, in dessen Auftrag die Broschüre erscheint, eingehalten.  In dem Wegweiser werden die Reisebüros nun nicht mehr als oftmals teurer als das Internet dargestellt. Vielmehr wird „auf den Vorteil der persönlichen Beratung in den örtlichen Reisebüros“ hingewiesen. Allerdings gebe es nach wie vor das Ziel, mit dem Wegweiser „den digitalen Graben zu überwinden und vor allem auch ältere Menschen dazu zu befähigen, das Internet kompetent zu benutzen“, schreibt Ministeriumsangestellter Jürgen Karwelat in einem Brief an den Reisebüro-Inhaber Alexander Schulten.

Für diesen sind die Änderungen nur ein Teilerfolg. Denn der Wegweiser biete nach wie vor Links zu großen Online-Portalen an. „Somit bleibt es leider dabei, dass mit Steuergeldern bestimmte Anbieter beworben werden. Hinweise auf unseriöse Anbieter, vor denen das Ministerium die Verbraucher schützen sollte, sucht man weiterhin vergebens“, ärgert sich Schulten vor allem über das prominente Platzieren von Unister-Portalen in der gedruckten Version. Im Internet wurden die Links zu Unister immerhin entfernt.

Der Reisebüro-Inhaber fürchtet auch, dass das grundsätzliche Problem in Berlin nicht verstanden wurde und „nur oberflächlich reagiert“ wurde. Dass Schulten dabei nicht falsch liegt, macht ein Satz im Schreiben des Ministeriums deutlich: „Des weiteren wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Internet-Angebote nicht billiger sein müssen.“

In einem zweiten Brief an das Ministerium stellt der Inhaber des Reiseservice Schulten in Wesel am Niederrhein seine Bedenken nun noch einmal dar. Die wichtigste Botschaft nach Berlin: „Jedem Menschen ist es freigestellt, im Internet zu buchen. Doch sollte er dies aus freien Stücken tun und nicht durch ein Ministerium dazu offensiv aufgefordert werden.“

Die aktuelle Internet-Version des Wegweisers ist hier zu finden.
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