Reisevertrieb

ASR: Scharfe Kritik an TUI

ASR-Präsident Norbert Pfefferlein hofft, dass noch mehr Reisebüros auf mittelständische Veranstalter steuern

ASR-Präsident Norbert Pfefferlein hofft, dass noch mehr Reisebüros auf mittelständische Veranstalter steuern. Foto: pra

Das neue Provisionsmodell von TUI liegt noch nicht vor – doch der Mittelstandsverband ASR macht bereits Stimmung gegen den Marktführer. Man sehe das Vorhaben von TUI, die Zahl der „Vertriebspartner deutlich auszudünnen“, äußerst kritisch, meint Präsident Norbert Pfefferlein.

„Dass so etwas in der Branche passiert, ist nichts Neues, das haben andere Reiseveranstalter immer wieder mal praktiziert“, merkt Pfefferlein an. Für viele kleine mittelständische Reisebüros war und sei TUI jedoch einer der Leitveranstalter und derzeit „noch“ Haupterlösquelle.

„Die ehemals gehegten und gepflegten Reisebüro-Partner, die sogar für die Werbung der TUI in ihren Schaufenstern an TUI bezahlt haben und TUI mit zu dem gemacht haben, was diese heute darstellt, werden nun tendenziell sinken“, kritisiert Pfefferlein und warnt, das dies für TUI allein juristisch nur schwer umsetzbar sei.

Zwar können ein Unternehmen „frei entscheiden, mit wem es zusammenarbeiten möchte und über wen es seine Produkte verkauft“, verweist Pfefferlein auf Informationen der Rechtsabteilung des ASR. Wenn ein Unternehmen „aber wegen seiner Größe und seiner Marktmacht eine für die Branche besonders gewichtige Stellung hat, dann kann es nicht willkürlich entscheiden, wer für das Unternehmen tätig sein kann und wer nicht.“

Das Argument stimmt zwar, trifft aber im Fall TUI nicht den Kern. Denn der Marktführer will die Zahl der Büros nicht schlagartig verringern, sondern offenbar die Motivation des TUI-Verkaufs über das Provisionsmodell regeln. Und dieses wird erst am 22. Juli verkündet.

Pfefferlein empfiehlt dennoch schon jetzt, „dass die Reisebüros endlich aufwachen und sich nach alternativen Vertriebspartnern umschauen“ sollen. Die sieht der ASR-Präsident naturgemäß im Mittelstand. Infos dazu gibt es unter www.faire-partner.com.
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