Reisevertrieb

TUI: Mehr Provision für exklusive Produkte

Michael Knapp will die Vergütung für Reisebüros aufstocken, aber anders verteilen als bisher

Michael Knapp will die Vergütung für Reisebüros aufstocken, aber anders verteilen als bisher. Foto: mg

TUI ändert die Reisebüro-Provisionen im Geschäftsjahr 2013/2014 grundlegend. Die Höhe der Vergütung richtet sich künftig nicht mehr nur nach der Höhe des Umsatzes, sondern auch nach dem Anteil exklusiver Produkte. Zugrunde gelegt wird dabei der so genannte "Value-Umsatz" der Agentur. Er besteht aus allen Buchungen für die Konzepthotels und Clubs des Veranstalters, für die TUI Reisewelten und TUI Cruises.

Maximal können Reisebüros so auf eine Provision von 15,05 Prozent kommen, wenn sie als TUI Reisecenter der höchsten Bindungsstufe angehören und zudem die Produkt-Incentives für TUI Cars und Reiseversicherungen erreichen. Bisher gab es höchstens 14,3 Prozent.

Die Grundprovision bleibt bei zehn Prozent, wird künftig aber erst ab einem Mindestumsatz von 225.000 Euro gezahlt, 25.000 Euro mehr als bisher. "Wir sind in den letzten drei Jahren deutlich über 20 Prozent gewachsen, haben aber den Mindestumsatz nicht angehoben", rechtfertigt Michael Knapp, Leiter Quellmarktvertrieb bei TUI, den Schritt.

Die Staffel bis 1,5 Millionen Euro Umsatz wird von 28 auf 17 Klassen verdichtet. In jeder dieser Klassen wird nochmals in sieben Stufen der "Value"-Anteil berücksichtigt. Generell gilt: Wer hier einen Anteil von mindestens 45 Prozent erreicht, erhält bei gleichem Umsatz künftig mehr Provision, darunter wird es weniger. Den eigenen TUI-Value-Umsatz erfahren die Agenturen ab sofort in einer neuen Zeile in der Buchungsstatistik - auch für das laufende Geschäftsjahr.

"Wir gehen davon aus, insgesamt mehr Provision zu zahlen", sagt Knapp. Das neue Provisionsmodell sei "eine Einladung an alle Reisebüros, den Weg der TUI mitzugehen". Der Veranstalter hat sich für das kommende Geschäftsjahr zum Ziel gesetzt, den Anteil der Buchungen für differenzierte Produkten auf der Mittelstrecke von 63 auf 74 Prozent zu steigern. Später sollen es 80 Prozent werden. "Wir schaffen damit auch für den Vertrieb die Möglichkeit, sich zu profilieren und der Beliebigkeit zu entgehen."

Wie bereits berichtet, schafft TUI im November den "Airbag" ab, bietet als Ersatz aber den "Wachstumsvorteil": Mit jedem Prozent Umsatzzuwachs im kommenden Geschäftsjahr lässt sich ein halbes Prozent Umsatzrückgang im darauffolgenden Jahr kompensieren. Weitere Neuerung: Die Basis-Servicecharge für Nur-Flug-Buchungen, die bislang noch drei Euro beträgt, wird komplett abgeschafft.

Die neuen Vertriebskonditionen sind ab sofort im TUI Newsnet abrufbar. Der Versand per Post soll in den kommenden Tagen erfolgen.