„Es gibt eine Ungerechtigkeit, die heute kaum diskutiert wird“, verkündete Schmetterling-CEO Ömer Karaca dieser Tage auf der Jahrestagung seiner Reisebüro-Kooperation in Abu Dhabi. Er sprach vor rund 600 Teilnehmern das Thema Provisionsdeckelungen an.
„Früher galt die Regel: Je mehr Umsatz, desto höher die Vergütung“, so Karaca. Doch einige Veranstalter böten heute nur noch eine Vergütung von zehn Prozent unabhängig vom erzielten Umsatzvolumen – und das bei aktuellen Rekordumsätzen. Ein Unding, meint der Schmetterling-Geschäftsführer, denn Reisebüros hätten mit steigenden Mieten, Personalkosten und Systemgebühren zu kämpfen.
Provisionshöhe direkt im System zu sehen
Wie will Schmetterling mit der Vergütungsbegrenzung einiger Veranstalter umgehen? Die Reisebüro-Kooperation könne etwa in Xena und Neo einen Provisionsvergleich integrieren. Damit könnten dann Partnerbüros bereits während der Kundenberatung transparent sehen, welche Vergütung sie erwartet.
Praktisch sähe das folgendermaßen aus: Im System würde dann beim Angebotsvergleich beispielsweise bei Anbieter X der Hinweis „Achtung! Provision ist auf zehn Prozent gedeckelt!“ aufpoppen. Karaca kommentiert: „Mit dieser Lösung könnten Reiseverkäufer Kürzungen und Decklungen schnell erkennen und diese vielleicht umschiffen.“
Zweigeteilte Jahrestagung
Die Jahrestagung von Schmetterling ist diesmal zweigeteilt. Aktuell befinden sich die Teilnehmer in der Oase Al-Ain. Von dort reisen die Touristiker weiter in die Millionenmetropole Abu Dhabi, wo unter anderem ein Dinner im Louvre Abu Dhabi geplant ist.
Den Konferenztag eröffneten die Schmetterling-Chefs Anya Müller-Eckert und Ömer Karaca unter dem Motto „Gemeinsam begeistern“. Zu den Rednern zählte auch Saleh Al Geziry, Director General of Tourism at the Department of Culture and Tourism in Abu Dhabi. Er verkündete, dass das Emirat im vergangenen Jahr 40 Prozent mehr deutsche Gäste empfangen hat als im Vorjahr.
Karaca blickte im Plenum unter anderem auf das erste Quartal des laufenden Touristikjahrs zurück. Die Umsatzentwicklung sei „äußerst positiv“ und auch die Zahl der Urlauber erhole sich wieder. Besonders der Kreuzfahrtmarkt feiere ein Comeback. Schmetterling freut sich in diesem Segment über zweistellige Umsatzraten im Vergleich zum Vorjahr.
Großes Reisebüro-Interesse an Schmetterling
Zudem schließen sich immer mehr Reisebüros Schmetterling an. Gewann die Reisebüro-Kooperation im vergangenen Geschäftsjahr 95 neue Partner für ihr System, so konnten Karaca und Müller-Eckert im laufenden Jahr bereits Verträge mit 60 weiteren Partnern unterzeichnen. Laut Karaca zieht es die meisten Reisebüros aufgrund der Social-Media-Lösungen der Kooperation zu Schmetterling.
„Immer mehr Reisebüros erkennen die Vorteile unserer Kooperation“, verkündete Ömer Karaca im Plenum. Er sieht den stationären Vertrieb insgesamt gut aufgestellt. Das Internet komme gegen die persönliche Reiseberatung nicht an. Denn die individuellen Wünsche des Reisenden könne das Netz nicht erfassen. „Kunden möchten keine seelenlosen Algorithmen, sondern Menschen mit Herzblut und Leidenschaft“, so der Schmetterling-CEO.
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