Reisevertrieb

Klares Nein zu Web-Adressen in Katalogen

Eigenvertrieb per Internet ist Alltag. Dennoch gehören Web-Adressen nicht in Reisebüro-Kataloge

Eigenvertrieb per Internet ist Alltag. Dennoch gehören Web-Adressen nicht in Reisebüro-Kataloge. Foto: stock.xchng

Die Angabe von Web-Adressen, QR-Codes und E-Mail-Adressen von Veranstaltern in Katalogen für den stationären Vertrieb bleibt Reisebüros weiterhin ein Dorn im Auge. Die Kritik an dieser Direktvertriebswerbung kommt nicht nur von einzelnen Inhabern, sondern in geballter Form: Nahezu alle Ketten und Kooperationen haben einer Umfrage von touristik aktuell zufolge das Thema auf der Agenda.

Selbst Vertriebseinheiten von Reisekonzernen halten mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg. So etwa Amir Shaheen, Einkaufschef des gesamten Eigenvertriebs der DER Touristik mit über 2.000 Reisebüros: „Wir erwarten von den Veranstaltern verkaufsunterstützende Materialien ohne Direktbuchungskontakte. Alles andere erschwert die Vermittlungsbemühungen des Handelsvertreters und führt zu einer unerwünschten Konkurrenzsituation.“

Auch Stephan Schrödel, Chef von Alltours Reisecenter, „begrüßt es“, wenn Online-Adressen nicht noch zusätzlich in den Katalogen an die Kunden kommuniziert werden. In der heutigen Welt 2.0 wisse jeder internet-affine Kunde ohnehin, „wo und wie er im Netz Zugriff auf die Veranstalter“ erhalte.

Bei LCC gilt die klare Devise, Kataloge mit Web-Adressen, QR-Codes und E-Mails der Leistungsträger nicht an Kunden auszugeben, und Schmetterling droht damit, solche Veranstalter aus dem Sortiment zu werfen. Soweit möchte man bei TUI Leisure Travel nicht gehen, verlangt aber, dass „wir als stationärer Vertrieb auf Augenhöhe stattfinden“.

In dieses Horn bläst auch Albin Loidl, der für die Kooperations- und Franchise-Büros von Thomas Cook verantwortlich ist: Wichtig sei, „wie stark oder dezent auf das Internet hingewiesen werde und ob der Veranstalter in der sonstigen Werbung die Reisebüros mitnimmt“.

Genau hier sieht RTK-Chef Thomas Bösl einen wichtigen Anknüpfungspunkt. Wenn der Veranstalter die Kunden schon selbst kontaktieren möchte, sei die entscheidende Frage, wie dies erfolge. RTK diskutiere derzeit mit diversen Anbietern, inwieweit Hinweise auf Reisebüros erfolgen oder wie mit Kundendaten umgegangen wird, so Bösl.

Mehr Infos zur Umfrage lesen Sie in der nächsten Ausgabe von touristik aktuell (ta 30-31/13) im Schwerpunkt Reisebüro-Ketten und -Kooperationen.