Reisevertrieb

Sepa: Viele Reisebüros hinken hinterher

Bei Bezahlung von Reisen per EC- oder Kreditkarte fällt durch die Sepa-Umstellung kaum Mehraufwand an

Bei Bezahlung von Reisen per EC- oder Kreditkarte fällt durch die Sepa-Umstellung kaum Mehraufwand an. Foto: stock.xchng

Der neue Sepa-Standard im Zahlungsverkehr ist im Reisebüro-Vertrieb nach wie vor nur zum Teil angekommen. Nachdem erst die Midoffice-Produzenten viel Zeit brauchten, um sich auf ein einheitliches Vorgehen zu einigen, schieben nun die Agenturen das Thema vor sich hin.

„Sepa wird derzeit vielleicht von 15 Prozent der Reisebüros genutzt“, schätzt Rainer Burghardt, Geschäftsführer des Dienstleisters Tats. Durch die Fristverlängerung bis in den Sommer hinein sei das Thema nur aufgeschoben, nicht aber aufgehoben.

Knackpunkt sei dabei nicht das Backoffice, sondern das Midoffice, wo die Kundendaten für Sepa umgestellt werden müssen. Dafür hätten bislang „nicht alle Anbieter eine Lösung“, berichtet Jörg Günther, Technikchef bei Tats. Die Zeit jedoch drängt: Spätestens ab 1. August müssen Überweisungen und Lastschriften nach den neuen Vorschriften der Single European Payment Area (Sepa) durchgeführt werden.

Am stärksten trifft die Umstellung Reisebüros mit vielen Lastschriften. „Wer nur fünf Lastschriftkunden mit 15 Einzügen im Jahr hat, kann diese vielleicht auf Überweisung, EC- oder Kreditkarte umstellen. Dann ist das Thema Sepa schnell erledigt“, sagt Christian Gerhardt, Spezialist beim Abrechnungsdienstleister TAA.

Um die neue International Bank Account Number (Iban) und den Bank Identifier Code (BIC) einzurichten, können im Internet kostenlose Converter genutzt werden. Auch Dienstleister und Backoffice-Anbieter wie TAA und Tats sowie diverse Hausbanken bieten Hilfe an. Grundsätzlich sollte man dabei auf eventuell anfallende Kosten achten.
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