Reisevertrieb

Iata: Abbuchung zweimal im Monat

Die Airlines wollen das Ausfallrisiko minimieren und den Cashflow verbessern – auf Kosten der Agenturen

Die Airlines wollen das Ausfallrisiko minimieren und den Cashflow verbessern – auf Kosten der Agenturen. Foto: Flughafen Stuttgart

Der Airline-Verband Iata verschärft im kommenden Jahr die Abrechnungsmodalitäten im BSP-Verfahren für Flug-Tickets. Statt wie bisher einmal soll dann zweimal im Monat mit den Agenturen abgerechnet werden. Im Gegenzug wird die Mindestbürgschaft von 25.000 auf 20.000 Euro gesenkt.

Wie der Deutsche Reise Verband (DRV) mitteilt, seien die ursprünglichen Pläne der Iata noch einschneidender für Reisebüros und Consolidatoren gewesen: Die Airlines wollten eine verbindliche wöchentliche Abrechnung mit nur drei Tagen Zahlungstermin einführen. Das haben die Vertreter des Vertriebs laut DRV in langwierigen Verhandlungen verhindern können. Abgebucht wird auch künftig 15 Tage nach der Abrechnung.

„Eine noch stärkere Verkürzung der Abrechnungsperioden und vor allem kurzfristigere Zahlungstermine hätten gravierende Auswirkungen auf die Liquidität der Agenturen zur Folge gehabt“, erklärt Otto Schweisgut, der Vorsitzende des DRV-Flugausschusses. Je nach Geschäftsmodell hätten die Reisebüros in Vorlage treten müssen, da sie den Ticket-Preis nicht unbedingt sofort vom Kunden erhalten.

Der jetzt vereinbarte Kompromiss soll am 1. März 2015 in Kraft treten. Im Oktober muss er noch von den Airlines bei der Iata Passenger Agency Conference verabschiedet werden.

Für Agenturen, die sich schon vorab freiwillig für die wöchentliche Abbuchung entschieden haben, bleibt es bei dieser Option. Daneben kann der BSP-Umsatz auch täglich auf ein Transitkonto eingezahlt werden – dann entfällt die Bürgschaft.
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