DRV sorgt sich um Touristiknachwuchs

Der DRV will seine Bemühungen intensivieren, dem drohenden Fachkräftemangel in der Touristik zu begegnen. Während die Lage bei akademisch ausgebildeten Touristikern vergleichsweise gut ist, drohe bei Touristikkaufleuten ein Engpass, so Verbandspräsident Norbert Fiebig heute auf der Jahrestagung des Verbandes in Abu Dhabi.

Dies sei alarmierend, „denn ohne ausreichendes Personal könnten Reisebüros und Veranstalter ihren Kunden langfristig nicht die Beratungs- und Betreuungsqualität bieten, die nötig sei. Dabei gehe es nicht nur um eine ausreichende Zahl junger Mitarbeiter, sondern auch um die Qualität ihrer Ausbildung: „Der Mehrwert der Beratung ist durch nichts zu ersetzen. Er muss aber auch den hohen Erwartungen der Kunden entsprechen“, so Fiebig.

Voranbringen will der Verband das Thema unter anderem mit der Offensive „Zukunft buchen!“. Sie wurde 2008 gestartet und unterstützt Ausbildungsbetriebe und solche, die es werden wollen. Zur Jahrestagung lud der Verband wie jedes Jahr 20 Young Talents ein. Sie konnten sich vorab per Video für die Teilnahme bewerben – insgesamt gingen 700 Bewerbungen ein.

Ein Rückschlag bei den Bemühungen um gut ausgebildeten Nachwuchs sei die aktuelle Situation bei den Tarifverträgen. In den zurückliegenden Jahren habe es in der Touristik keinen Abschluss in der Fläche gegeben. Damit fehle ein verlässlicher Rahmen für die Veranstalter und den Vertrieb, kritisiert Fiebig.

Der DRV appelliere deshalb an die Verhandlungsbereitschaft auf Gewerkschaftsseite. „Ein tarifliches Regelwerk ist aus meiner Sicht für die langfristige Attraktivität der Reisebranche von großer Bedeutung“, betonte der DRV-Präsident in Abu Dhabi.