Reisevertrieb

Reiseverkauf: ASR fordert Ausbildungsnachweis

Spaß im Urlaub hat oft mit der richtigen Reiseberatung vorab zu tun

Spaß im Urlaub hat oft mit der richtigen Reiseberatung vorab zu tun. Foto: shutterstock

Die Initiative der Reisebüro-Inhaberin Marija Linnhoff für einen Qualitätsnachweis im Reisevertrieb erhält nun auch die Unterstützung des Mittelstandsverbandes ASR. Dieser hängt seinen jüngsten Vorstoß bei diesem Thema an der derzeit praktizierten Gewerbeanmeldung für Reisebüros und Veranstalter auf.

„Nach wie vor kann jede und jeder ein Reisebüro eröffnen oder als Veranstalter fungieren“, beklagt ASR-Präsident Norbert Pfefferlein. Dies stehe im  Widerspruch zu der „Vielzahl von qualifizierten Ausbildungen und Weiterbildungsmöglichkeiten“ in der Branche. Als Interessenvertreter mittelständischer Reiseunternehmen stehe für den ASR „der Ruf der Branche auf dem Spiel, wenn weiter ungelernte Kräfte die Bemühungen in Richtung Qualitätssicherung zunichtemachen“.

Um Reiseverkäufer im stationären Vertrieb „als lokalen Reiseexperten“ für Verbraucher sichtbar zu machen, plädiert der ASR für einen Mittelweg. Zwischen gesetzlicher Regelung und EU-Liberalisierung könnte eine freiwillige Zertifizierung und Kennzeichnung der Brückenschlag sein: ein Gütezeichen, auf das sich Reiseverbände und Industrie- und Handelskammern einigen könnten. „Unser Anliegen ist, den stationären Vertrieb im dynamischen Wandel zu stärken und die Spreu vom Weizen zu trennen“, so Pfefferlein.

Aufgrund der Entwicklung im Reisevertrieb sieht der ASR auch weitreichende Konsequenzen für das Berufsbild der Zukunft. Pfefferlein: „Wie sollen sich Ausbildungsbetriebe in Deutschland und Nachwuchskräfte aufstellen, wenn für eine Gewerbeanmeldung kein Ausbildungsnachweis gefordert ist?“ Das sei schon im Hinblick auf Nachwuchsförderung und Fachkräftemangel nicht akzeptabel. Denkbar ist für ihn, dass bei Gewerbeanmeldungen eine entsprechende Ausbildung und langjährige Praxiserfahrung gleichbedeutend sein könnten.

Wünschenswert ist auch Sicht von Pfefferlein „ein Schulterschluss mit anderen Verbänden“. Denn Qualitätssicherung sei für die Branche „eine Grundvoraussetzung, um den Herausforderungen der Zeit gerecht werden zu können“. Das Ziel des ASR sei neben einem Gütezeichen eine veränderte Handhabung der Gewerbeanmeldung.

Die Reisebüro-Inhaberin Marija Linnhoff hatte im November vergangenen Jahres eine Online-Petition für einen „Qualifizierungsnachweis zum Verkauf/Vermittlung von Reisen“ gestartet. Sie wurde inzwischen von 2.100 Personen unterzeichnet. Unterstützung erhielt Linnhoff zudem von den Tourismusexperten der Bundestagsfraktionen der CDU und Die Linke sowie vom früheren DRV-Präsidenten Klaus Laepple.

Die Meldung zur Petition finden Sie hier. Die Einstellung des DRV zum Thema lesen Sie hier.
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