DRV: Keine Absolution für Unister

Die Reisebüro-Vorstände des DRV, Ralf Hieke und Andreas Heimann, haben sich erstmals öffentlich zum Beitritt von Unister Travel in den größten deutschen Reiseverband geäußert. Aus Sicht von Hieke, der als Reisebüro-Inhaber die mittelständischen Büros in Säule A repräsentiert, wäre etwa eine Stimmenthaltung „nur Symbolik gewesen“. Er sei „der Meinung, dass man nicht ausschließlich nach den eigenen Befindlichkeiten entscheiden darf“, sagt Hieke im Interview mit touristik aktuell.

Natürlich habe die Säule A „mit Themen wie Gutscheinen oder Endpreisangaben ein großes Problem“. Ein Verband müsse aber eine Plattform für Dialog sein.  „Ein Beitritt ist also keine Absolution, sondern die Hoffnung und die Chance auf Austausch und Diskussion“, so Hieke. Aus Sicht von Heimann habe dem Antrag von Unister Travel auf Mitgliedschaft im DRV zudem „formal nichts entgegengestanden“.

Den klassischen Reisevertrieb sehen die beiden trotz zahlreicher Herausforderungen gut aufgestellt. Stiftung Warentest und andere hätten aufgezeigt, „dass Reisebüros echten Mehrwert bieten“ so Hieke. Zudem stimme der oft genutzte Begriff „stationär“ schon lange nicht mehr, ergänzt Heimann. Viele Kunden würden „bestens per Mail oder telefonisch beraten“ und müssten dafür „nicht mehr extra ins Reisebüro kommen“.

Dabei spielen nach ihrer Überzeugung auch soziale Netzwerke eine wichtige Rolle. Zu diesem Thema gibt es auf dem zehnten Reisebüro-Tag des Verbandes am 20. Mai in Frankfurt einen speziellen Workshop. Die Tagung, zu der auch Nichtmitglieder des Verbandes eingeladen sind, ist ausgebucht. Wer dennoch gerne teilnehmen möchte, kann dies per E-Mail an veranstaltungen(at)drv-service.de anfragen.

Das vollständige Interview mit den beiden DRV-Vizepräsidenten lesen Sie in der neuen Ausgabe von touristik aktuell (ta 18-19/15), die Anfang kommender Woche erscheint.