ASR: Streit um Beitragssatzung

Nach der Unruhe durch die Kandidatur der Reisebüro-Inhaberin Marija Linnhoff kommen auf den Mittelstandsverband ASR neue Diskussionen zu. Hintergrund ist ein angeblich nicht umgesetzter Mitgliederbeschluss zur Beitragssatzung. Demnach sollten die Beiträge vor allem für größere Unternehmen zum Teil deutlich steigen.

„Wir haben nach der Mitgliederversammlung Ende 2014 versprochen, dass wir im Juni 2015 dazu in Klausur gehen werden“, sagte ASR-Präsident Norbert Pfefferlein kürzlich im Interview mit touristik aktuell (ta 20/15). „Das ist falsch“, kontert die Reisebüro-Inhaberin Anke Budde. Es habe einen klaren Beschluss gegeben, der vom Vorstand aber nicht umgesetzt worden sei. Budde ist Mitglied im Ausschuss Reisemittler, der von Timo Iserlohe (Travity Reisecenter) geleitet wird.

Nun wird darüber gestritten, ob eine juristische Beurteilung von ASR-Anwalt Ralf Wiesehöfer zu diesem Thema ein „Gefälligkeitsgutachten“ ist oder nicht. Zudem geht es um die Frage, ob der Beschluss der Mitgliederversammlung von Barcelona die finanzielle Stabilität des Verbands gefährdet. Angeblich haben einige Unternehmen bei einer Gebührenerhöhung ihren Austritt aus dem Verband angekündigt.

Laut ASR-Präsident Pfefferlein stehen derzeit vier Beitragsmodelle zur Diskussion, die alle Mitglieder vor der Klausurtagung am 14. Juni in Berlin per Post erhalten werden. Ziel sei es, „die Beiträge einheitlicher und gerechter“ zu gestalten. Dazu gehöre auch, die Größe eines Unternehmens künftig stärker zu berücksichtigen als bisher.

Um mehr als um interne Dinge geht es bei der ASR-Denkfabrik am 13. Juni, die ebenfalls in Berlin stattfindet. Im Mittelpunkt steht der "Mensch im Reisevertrieb". Anmeldungen sind noch möglich, Infos gibt es hier. 

Die nächsten Wahlen des ASR-Vorstands stehen am 14. November in Leipzig an.