Reisevertrieb

Unister Travel: Keine Investoren in Sicht

Trotz Werbeträger Michael Ballack scheint Unister Travel für Investoren nicht interessant zu sein

Trotz Werbeträger Michael Ballack scheint Unister Travel für Investoren nicht interessant zu sein.<br>Foto: Unister

Die Suche nach Investoren für das Touristikgeschäft von Unister kommt offenbar nicht voran. Dies geht aus diversen Medienberichten hervor. So schreibt die Wirtschaftswoche, der Verkauf von Unister Travel drohe zu scheitern.

Laut Wirtschaftswoche fordert Unister-Gründer Thomas Wagner bis zu 900 Millionen Euro für seine Reiseportale Ab-in-den-Urlaub.de, Fluege.de, Kurzmalweg.de, Reisen.de und Hotelreservierung.de. Das Geld sei „dringend notwendig“, da in der Bilanz der Unister Holding von 2013 ein Fehlbetrag von knapp 30 Millionen Euro bilanziert sei. 2014 soll der Schuldenstand auf 85 Millionen Euro gestiegen sein, berichtet der Spiegel.

Die vom früheren FTI-Manager Boris Raoul geleitete Touristiksparte hatte bislang immer betont, dass es nicht um einen Verkauf gehe, sondern um den Ausbau des Reisegeschäfts mit Hilfe von Investoren. Auf dem jüngsten Reisebüro-Tag des DRV sagte Sprecher Dirk Rogl, die Touristiksparte sei „hochprofitabel“.

Dennoch ist das Interesse strategischer Käufer an Unister Travel offensichtlich abgeflaut. So hat Expedia laut Handelsblatt die eigenen Pläne an einem Einstieg bei den Leipzigern zurückgestellt. Auch Pro Sieben Sat 1 hat Berichten zufolge abgewunken.

Die Unister Holding kam 2014 auf etwa 500 Millionen Euro Umsatz. Der vermittelte Umsatz im touristischen Segment (Unister Travel) soll bei rund zwei Milliarden Euro gelegen haben. Nachprüfbar sind diese Zahlen nicht: Der letzte von Unister veröffentlichte Geschäftsbericht  stammt aus dem Jahr 2011.
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