Reisevertrieb

Versicherungen: Auch teure Policen am Counter

Hoffentlich gut versichert: Reise-Policen dürfen auch künftig wie von den Kunden gewohnt über Reisebüros verkauft werden

Hoffentlich gut versichert: Reise-Policen dürfen auch künftig wie von den Kunden gewohnt über Reisebüros verkauft werden. Foto: AGA

DER-Manager Andreas Heimann hatte es bereits beim Reisebüro-Tag des DRV in Frankfurt angekündigt, nun ist die Nachricht amtlich: Die Europäische Union hat sich bei der neuen Richtlinie für Versicherungsvermittler auf einen Kompromiss geeinigt, der aus Reisebüro-Sicht durchaus akzeptabel ist.

Bei der jüngsten Einigung wurden jene Schwellenwerte bestätigt, die schon vor zwei Wochen öffentlich wurden. Demnach dürfen stationäre Reisebüros künftig Versicherungen bis zu 600 Euro pro Person und Jahr verkaufen. Für Kurzfrist-Policen bis zu drei Monaten sind es 200 Euro.

Amtlich ist nun aber auch, dass Reisebüros auch teurere Policen weiter verkaufen dürfen. Die Bedingungen dafür sind überschaubar: Laut DRV müssen sich Reiseverkäufer dafür mit 15 Unterrichtsstunden im Jahr weiterbilden, allerdings ohne Prüfung und wahlweise auch per E-Learning. Genaueres müsse im jeweiligen nationalen Recht geregelt werden, heißt es vom Reiseverband.

Damit die Richtlinie in den einzelnen EU-Ländern gültig wird, muss sie in nationales Recht umgesetzt werden. Die Frist dazu läuft ab der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU, die in einigen Wochen erfolgen dürfte. Ab dann haben die Mitgliedsstaaten 24 Monate Zeit für die Umsetzung. Sprich, relevant wird das Ganze für Reisebüros erst in der zweiten Jahreshälfte 2017.  
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