Reisevertrieb

Wachstum im Touristikjahr 2016/2017

Griechenland zählte im Touristikjahr 2016/2017 zu den Wachstumstreibern

Griechenland zählte im Touristikjahr 2016/2017 zu den Wachstumstreibern. Foto: kasabubu/pixabay

Griechenland zählte im Touristikjahr 2016/2017 zu den Wachstumstreibern

Griechenland zählte im Touristikjahr 2016/2017 zu den Wachstumstreibern. Foto: kasabubu/pixabay

Die stationären Reisebüros waren auch im Touristikjahr 2016/2017 der wichtigste Buchungsweg für deutsche Urlauber. Allerdings verzeichnet der Online-Vertrieb über die so genannten OTAs (Online Travel Agencies) und die Reiseportale der Veranstalter mit plus zwölf Prozent ein deutlich höheres Wachstum. „Die meisten Kunden buchen ihre Veranstalterreise im stationären Reisebüro, aber immer mehr Umsätze werden online bei den Veranstaltern direkt oder über Online-Reisebüros getätigt“, fasst DRV-Präsident Norbert Fiebig den Trend anlässlich der DRV-Jahrestagung in Ras Al Kaimah zusammen.

Der Verband beruft sich dabei auf erste Hochrechnungen des Marktforschungsunternehmens GfK. Die vollständige Analyse wird im Februar 2018 veröffentlicht. Dann wird auch bekannt, wie sich die Zahl der stationären Reisebüros und deren absolute Umsatzhöhe 2017 entwickelt haben. Eine erste Schätzung geht bei der Anzahl der Büros von einem stabilen Wert aus.

Der Umsatz des Reiseveranstaltermarkts stieg nach Auswertungen der GfK um zwei Prozent. Der Anstieg beruhe insbesondere auf einer wachstumsstarken Sommersaison mit einer Umsatzsteigerung von vier Prozent. Die Hochrechnung des Marktforschungsinstituts umfasst nicht alle Segmente des deutschen Reisemarkts, zum Beispiel nicht den individuell organisierten Markt. „Wir gehen daher von einem insgesamt noch höheren Wachstum aus, wenn insbesondere auch die Kreuzfahrten, Buchungen über Callcenter und bei kleineren Spezialveranstaltern erfasst sind“, so Fiebig.

Unter den Destinationen zählen Griechenland und Ägypten zu den Gewinnern des Jahres. Nach einem zweistelligen Umsatzwachstum im Vorjahr legte Griechenland auch im Touristikjahr 2016/2017 kräftig zu, und zwar um 30 Prozent. Einen noch größeren Umsatzsprung macht Ägypten mit 55 Prozent – allerdings basierend auf schwachen Vorjahreswerten. Ein sehr gutes Wachstum weisen laut GfK auch Marokko und Tunesien aus, zudem haben sich Bulgarien, Kroatien und Zypern stark entwickelt.

Das beliebteste Auslandsreiseziel der Deutschen bleibt Spanien. Das hohe Niveau von 2016 kann das Land 2017 nahezu halten, allerdings entwickeln sich die Regionen unterschiedlich. Zuwächse im niedrigen einstelligen Bereich erzielen die Kanaren und das spanische Festland, währen die Balearen an Umsatz verlieren. Auf der Fernstrecke haben die USA ein Minus von 17 Prozent hinnehmen müssen, Kanada hingegen legt zweistellig zu.

Die stärksten Rückgänge verzeichnet erneut die Türkei. Trotz des starken Last-Minute-Effekts im Sommer und Herbst und des sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses hat sich die Zahl der Gäste im Vergleich zu vor zwei Jahren fast halbiert. Dennoch belegt die Türkei nach den Kanaren, den Balearen und Griechenland weiterhin einen Spitzenplatz in der Gunst deutscher Urlauber.

Die deutsche Touristik ist auch gut in die Wintersaison 2017/2018 gestartet: Hier weist der Buchungsstand Ende Oktober laut GfK-Auswertung kumuliert ein Umsatzplus von zwei Prozent auf. „Mit dieser positiven Tendenz blicken wir erwartungsvoll auf 2018 und rechnen auch für das Touristikjahr 2017/2018 mit einem Plus“, so Fiebig.
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