TSS-Tagung: Der große Blick zurück

Der Vertrag mit der neuen JT Touristik ist unter Dach und Fach, die Zusammenarbeit mit TUI, Thomas Cook und DER Touristik sowie anderen wichtigen Playern im Markt steht auf soliden Füßen. „Und die Bürokratiemonster Datenschutz und Pauschalreisegesetz bekommen wir auch in den Griff“, sagt Manuel Molina.

Der Gründer und Chef der Reisebüro-Kooperation TSS hat schon schwierigere Zeiten erlebt seit dem Start im Jahr 1993. „Es gab immer wieder Rückschläge und ja – wir haben Fehler gemacht“, gestand er auf der Tagung zum 25-jährigen Jubiläum vor rund 700 Gästen auf dem Dresdner Messegelände.

Insgesamt gesehen hätten jedoch die richtigen Entscheidungen überwogen, ist Molina überzeugt. Die Wichtigste: „Wir sind vom Start weg unserer Unabhängigkeit treu geblieben.“ Die führte 2002 zur Trennung vom gemeinsamen Verbund mit Schmetterling und RTK: Der Einstieg von TUI bei dem Burghausener Verbund war für Molina nicht akzeptabel.

Heute ist TSS mit 2.300 Reisebüros und einem Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro allein in Deutschland eine der größten Kooperationen im Land. Molina hat Zeichen gesetzt – als Pionier des Multichannel-Vertriebs, als einer der Initiatoren des Destinations-Marketings von Reisebüros, als mutiger Kritiker von Fehlentwicklungen in Politik und Tourismus.

Zu letzterem gehörten auf der Dresdner Tagung unter anderem die Warnung, dass die Politik mit ihren Regularien dem Mittelstand immer wieder Hürden in den Weg legt. Und dass manche Zielgebiete Gefahr laufen, „bald mehr Airbnb- als Hotelbetten zu haben“.

Die Veranstalter forderte Molina auf, nicht länger „Millionen an Euro“ in Vertriebswege zu investieren, die sich am Ende als wenig erfolgreich erweisen. Auch heute noch sei die Arbeitsteilung zwischen Veranstaltern und Reisebüros das beste „Vertriebskonzept der Touristik“, wenn die Zusammenarbeit auf Augenhöhe erfolge.

Einen ausführlichen Bericht von der Tagung lesen Sie in der nächsten Ausgabe von touristik aktuell Anfang nächster Woche. Fotos gibt es hier.