Reisevertrieb

DRV-Tagung: Branche vor vielen Herausforderungen 

Sieht zahlreiche Baustellen in der Tourismusbranche: DRV-Präsident Norbert Fiebig

Sieht zahlreiche Baustellen in der Tourismusbranche: DRV-Präsident Norbert Fiebig. Foto: DRV

Airline-Chaos, Wettbewerbsverzerrung, willkürliche Abmahnungen, steuerliche Probleme, gesetzliche Hürden, Digitalisierungsdruck und Nachwuchssorgen: Die Touristikbranche steht trotz eines erfolgreichen Geschäftsjahres 2017/2018 vor gewaltigen Herausforderungen. 

„Dies ist inakzeptabel!“, „So kann es nicht weitergehen!“ – Sätze wie diese prägten die Eröffnungsrede von Präsident Norbert Fiebig auf der 68. Jahrestagung des Deutschen Reise Verbandes (DRV) am Freitagvormittag in Reggio di Calabria in Italien.

Mit klaren Worten wandte er sich dabei auch an Lufthansa. Der Marktführer nutze seine Marktmacht aus und entziehe sich dem Wettbewerb, kritisierte Fiebig die Entscheidung, bestimmte Tarife nicht mehr in den GDS buchbar zu machen und Reisebüros somit zu zwingen, sich direkt an das LH-System anzuschließen. 

Eine durchmischte Bilanz zog der DRV-Chef mit Blick auf das neue Pauschalreisegesetz. Die Einführung des „Bürokratiemonsters“ sei nicht „ohne Ruckeln“ über die Bühne gegangen. „Und das konnte es auch nicht“, so Fiebig. Denn das Gesetz sei „derart komplex und so bürokratisch, dass es im Alltag an vielen Stellen zu kompliziert und lebensfremd wirkt“.

Von der anstehenden Evaluierung des Gesetzes erwartet der DRV nichts Gutes. Es bestehe die Gefahr, dass einige für den Vertrieb erreichte Zugeständnisse zurückgenommen werden könnten. Gemeint ist etwa der Verkauf von Einzelleistungen, ohne dass Reisebüros dabei in die Veranstalterhaftung geraten. „Das darf nicht gefährdet werden“, fordert Fiebig.

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