Reisevertrieb

Schauinsland übernimmt Alpha und Holiday Land

Die Alpha-Kooperation, hier ein Mitgliedsbüro in Frankfurt am Main, gehört künftig zu 100 Prozent dem Veranstalter Schauinsland-Reisen. Foto: mg

Die Alpha-Kooperation, hier ein Mitgliedsbüro in Frankfurt am Main, gehört künftig zu 100 Prozent dem Veranstalter Schauinsland-Reisen. Foto: mg

Im Zuge des Datenskandals von RTK und FTI verliert die Reisebüro-Kooperation RTK knapp 900 Reisebüros. Sie wechseln zum Reiseveranstalter Schauinsland. 

Konkret geht es um die Alpha-Kooperation und die Franchise-Kette Holiday Land. Sie gehörten beide früher zu Thomas Cook und wurden nach der Insolvenz des Reisekonzerns von RTK übernommen. Kurz darauf stieg Schauinsland-Reisen bei Alpha als Joint-Venture-Partner ein. In diesem Zug entstand die Marke Schauinsland-Reisen-Partner. Ihr gehören aktuell rund 630 Reisebüros an. Zu Holiday Land gehören rund 240 Büros.

Schauinsland: Neuer Vertrag mit QTA

Im Gegenzug erklärt sich Schauinsland bereit, auch künftig Partner der QTA zu bleiben. „Wir freuen uns, aufgrund der Einigung mit RTK den Mitgliedsbüros der QTA ab dem kommenden Geschäftsjahr einen Zweijahresvertrag anbieten zu können, in dem attraktive Konditionen für die Reisebüros geregelt sind“, berichtet Schauinsland-Vertriebschef Detlef Schroer.

Für das laufende Geschäftsjahr hatte Schauisland den Rahmenvertrag gekündigt. Gleichzeitig kündigte der Duisburger Veranstalter aber an, den betroffenen Büros die bereits zugesagten Konditionen zu gewähren. „Für uns ist wichtig, dass eine Zusammenarbeit mit RTK auch in Zukunft immer im Sinne der Reisebüros stattfindet“, betont Schroer.

„Intensive und schwierige Gespräche“

Ihm zufolge waren der Entscheidung „intensive und schwierige“ Gespräche vorausgegangen. Dem dürfte RTK-Chef Thomas Bösl kaum widersprechen. Er freue sich jedoch darüber, dass man „im Interesse der Reisebüros zu einem konstruktiven Modus“ zurückgefunden habe.

Zum nun vorliegenden Deal gehört, dass RTK die achtjährige Weitergabe von Umsatzdaten an FTI „lückenlos aufklärt“. Außerdem erklärte sich die Kooperation bereit, ihre Strukturen anzupassen und ein effektives Compliance-System zu etablieren.

 „Wir freuen uns, dass sich RTK bereit erklärt hat, unseren Erwartungen nachzukommen“, versichert Detlef Schroer. Insgesamt habe man so eine Einigung erzielen können, „von der vor allem die Reisebüros profitieren“.

RTK unterschreibt Unterlassungserklärung

Für die Zusicherung, dass sich eine Datenweitergabe wie die an FTI nicht wiederholen kann, unterzeichnete RTK eine entsprechende Unterlassungserklärung. Zudem bekam Schauinsland die Zusage, als bisheriger Joint-Venture-Partner Einblick in das von der Kanzlei CMS Hasche Sigle erstellte Abschlussgutachten zu erhalten. Dieses liegt bislang allerdings noch nicht vor.

Am operativen Geschäft der Alpha-Kooperation sowie der Holiday-Land-Kette ändert sich nichts.  Die Zentrale bleibt in Oberursel, als Geschäftsführer bleibt Albin Loidl im Amt. Die Alpha-Kette wird seit dem Einstieg von Schauinsland zudem von Detlef Schroer und Christoph Rische mitgeleitet.

Offen ist aktuell, ob die beiden Reisebüro-Organisationen Mitglied der QTA bleiben. Eine „finale Entscheidung“ sei zu diesem Thema „noch nicht getroffen“, so Schroer auf Anfrage von touristik aktuell.

Matthias Gürtler