Der AER hat den offiziellen Startschuss für seine neue Reisebüro-Marke Fairweg innerhalb der AER Manufaktur gegeben. Im Rahmen eines Mitarbeiter-Events tauschten sich in Frankfurt knapp 60 Reiseprofis über das Konzept aus und legten den Grundstein für die weitere Entwicklung der „ersten fairen Reisebürokette Deutschlands“.
Die soll in den kommenden Monaten über rund 20 Filialen verfügen; das erste Büro unter dem neuen Label wird das bisherige Reisebüro am Südstern in Berlin. Büroleiterin Ilona Paschke, die im vergangenen Jahr sowohl das Reisebüros Südstern als auch drei weitere ihrer Reisebüros an den AER verkaufte und die Leitung für das Fairweg-Konzept übernahm, musste nicht lange überlegen: „Ich nerve meine Mitarbeiter seit 20 Jahren damit, dass sie Kunden eine Kompensation ihrer Reise empfehlen sollen“. Nachhaltigkeit sei ein „großes Thema“ für sie, sagte Paschke im Interview mit touristik aktuell (ta 8/24).
Nachhaltiges Reisen am Point of Sale
Im Fokus der neuen Reisebüro-Marke stehen neben dem Überbegriff „nachhaltiges Reisen“ unter anderem die über Axolot buchbaren Spezialveranstalter des AER und die von Reisebüro-Inhaber Ralf Hieke und Mark Schumacher entwickelte Fairweg-Philosophie. Sie basiert auf den Regeln des Global Sustainable Tourism Councils und verleiht Unterkünften einen so genannten Fairweg-Score für Nachhaltigkeit.
Für Ilona Paschke und ihr Team geht es nun um die Frage, wie nachhaltiges Reisen im stationären Vertrieb erlebbar gemacht werden kann. Beim Meeting in Frankfurt habe man dafür verschiedene Ansätze erarbeitet. Ziel sei es am Ende, „Kunden zu sensibilisieren und nachhaltige Reiseerlebnisse zu ermöglichen“.
30- bis 40-Jährige als Zielgruppe
Die Lust auf das neue Konzept ist offenbar groß. „Wir haben in Frankfurt viel voneinander gelernt und sind motivierter denn je, die Marke Fairweg im stationären Vertrieb zu etablieren“, sagt Nora Schweika, Prokuristin der AER Manufaktur. Diese ist ein Tochterunternehmen der AER-Kooperation und hat sich auf nachhaltiges und faires Reisen spezialisiert. Ziel ist, den Kunden individuelle Reiseerlebnisse anzubieten, die die Umwelt und die Menschen vor Ort respektieren.
Die 20 Reisebüros, die künftig unter der Marke Fairweg auftreten werden, generieren an ihren aktuell zwölf Standorten rund 50 Millionen Euro Umsatz. Den neuen Auftritt sollen zunächst die Büros in größeren Städten bekommen, nach Berlin sind unter anderem Hamburg und Göttingen geplant.
Der Grund: „Mit den Fairweg-Reisebüros wollen wir eine neue Zielgruppe erreichen – und zwar die 30- bis 40-Jährigen, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen“, erklärt Nora Schweika.
Ob aus dem Fairweg-Konzept auch ein neuer Franchise-Anbieter wird, steht noch nicht fest. Mutig und den Versuch wert wäre es auf jeden Fall.