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Brexit: Veranstalter bleiben gelassen

Die Veranstalter gehen davon aus, dass Großbritannien-Urlauber – im Bild Ullapool in Schottland –sich vom Brexit nicht abschrecken lassen

Die Veranstalter gehen davon aus, dass Großbritannien-Urlauber – im Bild Ullapool in Schottland –sich vom Brexit nicht abschrecken lassen. Foto: jt

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) wird auf das Geschäft mit Reisen in das Vereinigte Königreich keine großen Auswirkungen haben. Davon sind die deutschen Reiseveranstalter überzeugt. Für sie bedeutet der Brexit-Vollzug sogar eine Entspannung der Situation – nachdem im Vorjahr bei einigen eine Buchungszurückhaltung zu spüren war.

„Der Austritt Großbritanniens hat für etwas mehr Klarheit gesorgt und die Verunsicherung gedämpft“, freut sich Wolters-Manager Klaus Bühring. Er erwartet für dieses Jahr wieder eine steigende Nachfrage.

Dies gilt auch für Gebeco. „Die Vorausbuchungen im Einzelplatzgeschäft zeigen aktuell eine positive Entwicklung, die insbesondere durch einen buchungsstarken Januar beflügelt wurde“, so Geschäftsführer Ury Steinweg.

Die finale Entscheidung, dass Großbritannien die EU verlasse, habe wieder Stabilität hergestellt. Steinweg vermutet, Gäste möchten die Stabilität der Übergangsphase nutzen, die bis Ende des Jahres gilt und in der sich nichts an den Reisebestimmungen ändert.

Und auch der Zeit ab 2021 sehen die Veranstalter gelassen entgegen. Visit Britain erwartet nach aktuellem Stand der Dinge dann nur zwei Änderungen: Reisende benötigen einen Reisepass und eine Auslandskrankenversicherung. Eine Visumpflicht ist nicht zu erwarten. „Entsprechend wird sich der Brexit auch nicht auf die Produktplanung auswirken“, meint Dertour-Spezialist Dino Steinkamp.

Und der EU-Austritt hat auch Vorteile für Veranstalter und Reisende. „Wir gehen davon aus, dass Urlaub in Großbritannien günstiger wird und rechnen in den nächsten zwei bis drei Jahren mit entsprechenden Preisreduzierungen“, sagt Troll-Tours-Chef Andre Ricken. Das sieht auch Ikarus-Managerin Romy Pohl so: „Eventuell kann mit sinkenden Preisen gerechnet werden, was das Reisegeschäft sogar noch verstärken würde.“

 
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