Veranstalter

DER Touristik: Neue eigene Hotels, Comeback der Reisebüros

Die Zentrale von DER Touristik in Frankfurt am Main. Foto: mg

Die Zentrale von DER Touristik in Frankfurt am Main. Foto: mg

Nach dem starken Sommer 2023 und dem guten Start in den Winter erwartet Deutschlands zweitgrößer Reisekonzern DER Touristik auch für den Sommer 2024 gute Geschäfte. „Wir erleben einen außergewöhnlich starken Start der Sommerbuchungen, haben bereits fast dreimal so viele Gäste wie im Vorjahr eingebucht und liegen sogar um 15 Prozent über dem Buchungsstand im November 2018“, betont Ingo Burmester, Zentraleuropa-Chef der DER Touristik Group. Damit bestätigt er seine Einschätzung aus einem Interview mit touristik aktuell von Anfang Oktober dieses Jahres.

Eine besondere Rolle spielen aufgrund der gestiegenen Reisepreise aktuell offenbar die Frühbucherangebote verbunden mit kostenlosen Storno- und Umbuchungsmöglichkeiten: So würden aktuell „über 40 Prozent der Reisenden“ die Frühbucher-Tarife mit einer Flex-Option kombinieren, berichtet Burmester.

Comeback der Reisebüros

Zudem „greifen Reisende verstärkt auf die persönliche Beratung in Reisebüros zurück“, betont der Europachef von DER Touristik und ergänzt. „Aktuell werden über 60 Prozent aller Sommerurlaube für 2024 im Reisebüro gebucht.“

Zum Vergleich: Alltours gibt den exakt gleichen Anteil an, TUI verweist sogar auf einen Reisebüro-Anteil von 70 Prozent.

Das Comeback bei DER Touristik dürfte noch einen weiteren Grund als „nur“ den Wunsch der Kunden nach Service haben: Seit dem Sommer läuft das neue Reservierungssystem Travel Compass, durch das DER Touristik als Veranstalter wieder deutlich attraktiver für den Counter wird – auch wenn es durchaus noch Verbesserungsbedarf gibt.

Touristikjahr 2022/2023: Klares Plus

Das zurückliegende Touristikjahr schloss der Veranstalter mit deutlichem Umsatzplus von über 20 Prozent ab. Das hat nicht nur mit generell höheren Preisen zu tun, sondern auch mit dem Wunsch nach mehr Qualität: Burmester zufolge buchten im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent mehr Gäste ein Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel. Dieser Trend werde sich auch 2024 fortsetzen.

Türkei gibt den Ton an

Die aktuellen Stars bei den Destinationen sind die Türkei, gefolgt von Spanien und Griechenland. Platz vier und fünf geht an Tunesien und Ägypten.

Auf der Fernstrecke liegen für den kommenden Sommer aktuell Mauritius, die Malediven und die Seychellen im Buchungs-Ranking auf der Spitzenposition, gefolgt von Nordamerika und der Karibik mit der Dominikanischen Republik, Mexiko sowie Kuba. Erst danach folgen die Vereinigten Arabischen Emirate und Thailand.

Elf neue Sentidos im Sommer 2024

Im Hotelsegment kündigt DER Touristik zum Sommer elf Neueröffnungen der Marke Sentido an, darunter zwei Häuser in Ägypten sowie je eines in der Türkei und in Bulgarien. Hinzu kommen drei Neueröffnung auf der Fernstrecke (in Thailand, auf den Malediven und in Sri Lanka) sowie vier neue Sentido Premium-Camps in verschiedenen Regionen Italiens.

Neue Anlage für Aldiana und Ananea

Auch über den Sommer hinaus sind weitere Hotel-Neueröffnungen geplant: So wird die Premium-Clubmarke Aldiana neben der neuen Anlage Side Beach im Herbst 2024 einen neuen Club in Ägypten eröffnen.

Und auch die junge Lifestyle-Marke Ananea, die Burmester zufolge „ein Hotelerlebnis im Boutique-Stil“ verspricht, wird weiterwachsen: Im Sommer folgt das zweite Hotel in Italien, 2025 wird ein weiteres neues Haus im Indischen Ozean eröffnen.

Familienurlaub: Mehr Lifestyle

Fast jede dritte Buchung im vergangenen Sommer war bei DER Touristik eine Familienreise. Dabei sei deutlich geworden: „Neben wichtigen Kriterien wie kalkulierbare Kosten und Kinderfreundlichkeit werden auch Faktoren wie Lifestyle-Angebote für die Eltern immer relevanter“, berichtet Burmester.

Dertour biete 2024 daher „eine besonders große Reisevielfalt für Familien“ mit über 100 neuen Hotels. Sie ergänzen das insgesamt 1.600 Familienhotels umfassende Programm. In einigen Häusern verspricht DER Touristik Kinderermäßigungen von bis zu 100 Prozent.

All-inclusive erreicht „Next Level“

Einen weiteren wichtigen Trend sieht Pauschalreisechef Sven Schikarsky im „Bedürfnis nach hochwertigen Urlauben mit einem Extra an Service, Komfort und Genuss“. Das Portfolio an AI-Häusern steige deshalb auf rund 3.000 Hotels.

Wichtig dabei: „All-inclusive schließt heute in vielen Resorts nicht nur Extras wie Live-Cooking, sondern immer häufiger auch À-la-Carte-Restaurants ein“, so Schikarsky. Damit erreiche der All-inclusive-Urlaub „das nächste Verwöhn-Level bei voller Budget-Kontrolle.“

Matthias Gürtler