Verkehr

DB: 25 Prozent mehr Sitzplätze auf Rennstrecken

Bahnsteig am Berliner Hauptbahnhof: Die Hauptstadt bekommt mehr ICE-Verbindungen in andere Großstädte

Bahnsteig am Berliner Hauptbahnhof: Die Hauptstadt bekommt mehr ICE-Verbindungen in andere Großstädte. Foto: Deutsche Bahn

Im Fahrplan für 2024 baut die Deutsche Bahn die Kapazitäten auf Hauptrouten von und nach Berlin deutlich aus. Auf den nachfragestarken Strecken zwischen der Hauptstadt und München sowie Nordrhein-Westfalen werden mit neuen ICE-Linien und längeren Zügen bis zu 25 Prozent mehr Sitzplätze angeboten. Für das kommende Jahr schaffe die Bahn „so viele neue Verbindungen im Fernverkehr wie seit 20 Jahren nicht mehr“, heißt es vom DB-Konzern.

Mehr Sprinter zwischen Berlin und München

Konkret wird die Zahl der Sprinter-Verbindungen zwischen Berlin und München mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember pro Richtung auf bis zu 14 pro Tag verdoppelt. Damit fahren die schnellen ICE-Züge laut Bahn tagsüber fast stündlich, wobei drei davon die Strecke ohne Halt zwischen Berlin und Nürnberg unter vier Stunden zurücklegen. Zusammen mit den Verbindungen über Leipzig beziehungsweise Halle sind somit jede Stunde zwei Schnellzüge zwischen Berlin und München unterwegs.

In Richtung NRW wird die Kapazität durch teilweise längere Züge erhöht. Mit einer neuen ICE-Linie von Berlin über Wuppertal nach Köln entfällt alle zwei Stunden das Teilen der Züge in Hamm. Damit verkürzt sich die Fahrtzeit um bis zu zehn Minuten und die Züge über Dortmund und Düsseldorf können alle zwei Stunden mit doppelter Kapazität fahren.

Mit der neuen Linie und veränderten Fahrplänen bestehender Verbindungen entsteht zudem ein Halbstundentakt zwischen Hannover und Berlin. Überdies verkürzt sich auf der Strecke zwischen Berlin und Amsterdam durch den Einsatz von Mehrsystem-Loks und ein neues Haltekonzept die Fahrtzeit um rund 30 Minuten.

Mehr IC-Züge in kleinere Städte

Auch in den Regionen geht die DB mit einem verbesserten Angebot in den Winter. So werden auf der Intercity-Verbindung Nürnberg–Jena–Leipzig statt einer künftig täglich fünf Fahrten je Richtung durchgeführt. Zudem kommen mit Rudolstadt und Ludwigsstadt zwei zusätzliche Fernverkehrshalte in Ostthüringen und Oberfranken dazu.

Von zusätzlichen IC-Verbindungen profitieren auch Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, etwa durch eine neue Direktverbindung zwischen Magdeburg und Hamburg mit Halt in Stendal. Je eine zusätzliche Fahrt kommt auf den bestehenden Verbindungen (Leipzig)–Magdeburg–Schwerin–Rostock und (Norddeich)–Magdeburg–Potsdam–Berlin hinzu.

Neuerungen gibt es außerdem beim grenzüberschreitenden Verkehr. Zum Beispiel fahren, wie bereits berichtet, künftig neue ICE-4-Züge nach Österreich und ersetzen bisherige Intercity-Züge. Ferner wird der Nachtzugverkehr ausgebaut.

Verspätungen und Ausfälle durch Großbauprojekt

Aber Bahnreisende müssen im nächsten Jahr auch mit vielen Verspätungen und Ausfällen rechnen, was vor allem für den Südwesten gilt. Am 15. Juli 2024 beginnt mit der Generalsanierung der stark befahrenen Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim ein Bauvorhaben, das die Bahn als „Pilotprojekt auf dem Weg zum Hochleistungsnetz“ bezeichnet.

Die Folge sind monatelange Sperrungen der Strecke, was auch Auswirkungen auf den Fernverkehr hat: Laut Deutscher Bahn werden Züge umgeleitet, wodurch sich die Fahrzeit um 30 Minuten verlängert. Allerdings haben die Ausweichstrecken nur Kapazität für zwei Drittel der Fernzüge, die restlichen Verbindungen werden gestrichen. Als Ersatz sollen Züge mit zusätzlichen Waggons ausgestattet werden.

Thomas Riebesehl