Verkehr

Lokführerstreiks: DB will XXL-Züge einsetzen

Wegen drohender Streiks bei der Deutschen Bahn auch in der Weihnachtszeit arbeitet der Konzern Medienberichten zufolge an einem Notfallfahrplan. So sollen im Fall von Arbeitsniederlegungen, wie sie von der Lokführergewerkschaft GDL angedroht werden, besonders lange Züge eingesetzt werden, wie die Bild am Sonntag berichtet. Danach sei vorgesehen, XXL-ICE mit über 900 Sitzplätzen auf besonders stark nachgefragten Verbindungen wie von Hamburg über Köln, Frankfurt und Stuttgart nach München einzusetzen.

Dennoch müssten Bahn-Kunden mit starken Einschränkungen rechnen. Den Angaben zufolge würden mit dem Notfallplan im Fernverkehr weniger als 20 Prozent der planmäßigen Züge fahren: 140 statt sonst 700 pro Tag. Grenzüberschreitende Fahrten sollen durch den Einsatz von ausländischen Lokführern aber nach Möglichkeit stattfinden. Nicht möglich sei der Einsatz von Bussen, heißt es von der Bahn.

Seit vergangener Woche laufen die aktuellen Tarifgespräche zwischen DB und GDL, nachdem der bisherige Tarifvertrag Ende Oktober ausgelaufen ist. Laut GDL-Chef Claus Weselsky ist es wahrscheinlich, dass es in der Tarifrunde zu Streiks kommt – auch in der Weihnachtszeit.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung von 555 Euro monatlich sowie eine von 38 auf 35 Stunden pro Woche abgesenkte Arbeitszeit ohne Lohnkürzung. Die Bahn bietet elf Prozent mehr Lohn und eine Inflationsprämie. Die geforderte Arbeitszeitverkürzung lehnt der Konzern ab.