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Europa: Gedämpfte Reiselust für 2010

Näher, kürzer, sparsamer und kurzfristiger – das sind die europäischen Reisetrends im ersten Kalenderjahr nach Ausbruch der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise. Laut ITB World Travel Trends Report ergibt sich für die ersten acht Monate ein Minus von acht Prozent bei den Ankünften, die Ausgaben sanken zugleich um 15 Prozent. Am schlimmsten schwächelte Großbritannien (minus 15 Prozent), gefolgt von Russland (minus zwölf Prozent) und Schweden (minus zehn Prozent). Die Deutschen fuhren ihre Reiseaktivitäten ins Ausland um fünf Prozent zurück. Lediglich die Österreicher reisten öfter als im Vorjahr (plus zwei Prozent). Die Zahl der Fernreisen europäischer Touristen ging um zwölf Prozent zurück, Nahziele verzeichneten ein Minus von sechs Prozent. Nach der Studie wurde noch nie so kurzfristig gebucht wie 2009. So stieg der Anteil der Reisenden, die eine Woche vor Reiseantritt ihren Urlaub gebucht haben, um 18 Prozent. „Der Reisende wird für die Urlaubsländer, die Fluggesellschaften, Hotels, Reiseveranstalter und Reisebüros zunehmend unkalkulierbar“, kommentiert Martin Buck von der Messe Berlin. Im nächsten Jahr wollen knapp 70 Prozent der Befragten genau soviel reisen wie 2009. Das sind 10 Prozent weniger als im Vorjahr. Der ITB World Travel Trends Report 2009/2010 kann ab 15. Dezember unter www.itb-berlin.de im Bereich „Publikationen“ kostenlos heruntergeladen werden.