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USA: Uncle Sam bittet 2011 zur Kasse

Werden die steigenden Dollarkurse in den USA eine Preisspirale auslösen? Foto: stock.xchng

Auf der gerade zu Ende gegangenen US-Reisemesse Pow Wow in Orlando/Florida haben die deutschen Einkäufer mit durchwachsenen Gefühlen aufs kommende Reisejahr geschaut. Preiserhöhungen für 2011 erwarten eigentlich alle. Die Frage ist nur: Wie hoch werden sie ausfallen?

Per Illian, der für Dertour das Nordamerika-Geschäft verantwortet, gehört zur pessimistischen Fraktion und sagt klar: „Der Winter wird viel teurer.“ Zu erwarten sei eine zweistellige Preiserhöhung, was sich im Sommer 2011 nicht ändern werde. Seine Thomas-Cook-Kollegin Claudia Henze-Dynio äußert sich zwar etwas zurückhaltender, lässt aber ebenfalls Skepsis durchscheinen: Der Dollarkurs sei „erschreckend“, wirke sich aber noch nicht auf die Preise aus.

Dass man die Preise für USA-Urlaub auf dem jetzigen Niveau wohl kaum halten kann, bestreitet auch die Konkurrenz nicht. Ebenso wie Heike Pabst von FTI rechnet Canusa-Chef Tilo Krause-Dünow trotz „relativ stabiler Hotelraten“ mit leichten Steigerungen. Er hoffe aber, dass ein schwacher Euro die deutsche Wirtschaft stärken werde, womit die USA-Nachfrage stimuliert und der Dollarkurs „überkompensiert“ werde.

Überwiegend positiv bewerten die deutschen USA-Veranstalter die geplante Einreisegebühr in Höhe von zehn Dollar, die in Deutschland und anderen EU-Ländern heiß diskutiert wird. Im Verhältnis zum Reisepreis sei die Abgabe „unproblematisch“, findet Andreas Neumann, Chef des Spezialisten Explorer Fernreisen. FTI-Kollegin Pabst setzt zudem voll auf die daraus finanzierten Marketing-Investitionen in Deutschland: „Das bringt mehr als es kostet.“ Dertour-Mann Illian kritisiert indes, dass ausgerechnet die Urlauber zur Kasse gebeten werden: „Die Amerikaner hätten das aus eigener Tasche bezahlen müssen.“