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ATM: Der Nahe Osten boomt

Auf dem ATM in Dubai fanden sich 2.400 Aussteller aus 87 Ländern ein

Auf dem ATM in Dubai fanden sich 2.400 Aussteller aus 87 Ländern ein. Foto: sw

Für Dubai, eine Stadt der Guinnessbuch-Rekorde, war der jüngste Arabian Travel Market (ATM) geradezu bescheiden: Die bis Donnerstag gelaufene Reisemesse belegte nur sechs Hallen.

Auf 21.000 Quadratmetern drängte sich in den vergangenen Tagen dennoch alles, was im Nahen Osten touristische Geschäfte machen wollte. Rund 2.400 Aussteller – 88 mehr als im Vorjahr – reisten aus 87 Ländern an. Über 22.000 Fachbesucher registrierten sich. „Eineinhalb Jahre nach dem Arabischen Frühling zeigt die Messe, welch wachsende Bedeutung der Tourismus in der Region hat“, sagte Mark Walsh von der veranstaltenden Messegesellschaft.

Vier Tage ging es auf dem Gelände zu wie in einem Bienenstock. Zum ersten Mal in der 19-jährigen Geschichte des ATM trafen sich die Tourismusminister des Nahen Ostens, um über die touristische Entwicklung zu diskutieren. Die Messe scheint hervorragend als Kommunikationsplattform zu funktionieren: „Wir hatten noch nie so viele Kontakte wie diesmal“, so Michael Kappes, Marketing-Direktor des Gloria Hotels in Dubai.

Und die Region boomt: Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erwarten in diesem Jahr ein Wachstum von neun Prozent. Dubai, das sich von der Finanzkrise langsam erholt, registrierte im vergangenen Jahr zehn Prozent mehr Hotel- und Kreuzfahrtbesucher, nämlich 9,3 Millionen. Abu Dhabi zählte 2,1 Millionen Hotelgäste, 16,7 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die VAE profitieren vor allem im Winter von den schwächelnden Zielen Ägypten und Tunesien“, sagte Produkt-Manager Daniel Esavandi von JT Touristik, dem führenden deutschen Anbieter für die Destination Dubai, auf der Messe.

Einige Ziele haben hochfliegende Pläne. Kuwait will bis 2015 die Gästezahl auf eine Million verdoppeln. Oman mit derzeit 1,6 Millionen Besuchern hat vor, die Zahl bis 2020 gar auf 12 Millionen im Jahr pushen. Das kleine Emirat Sharjah informierte auf dem ATM unterdessen über ein ehrgeiziges Ecotourismus-Projekt für die Mangroven-Wälder in der Enklave Kalba.