Kreuzfahrten

Provisionen: Kreuzfahrt-Initiative kritisiert MSC

Für Flüge zahlt MSC seit diesem Jahr weniger Provision – allerdings immer noch mehr als die meisten Mitbewerbe

Für Flüge zahlt MSC seit diesem Jahr weniger Provision – allerdings immer noch mehr als die meisten Mitbewerber. Foto: Istockphoto

Mit den seit Jahresbeginn geltenden Agenturverträgen hat MSC Kreuzfahrten die Provision auf Flugpakete von zehn auf acht Prozent gekürzt – zum Ärger einiger Vertriebspartner. Die Kreuzfahrt-Initiative etwa „missbilligt die Kürzung“ und erklärt: „MSC will laut eigener Aussage das Flugangebot deutlich ausbauen. Da wäre es doch sinnvoll, den Verkauf dieses breiteren Angebots auch entsprechend zu vergüten, um auch dem Drittvertrieb einen Anreiz zu geben, aktiv die für MSC zum Teil riskanten Flugkapazitäten zu füllen. Eine Ausweitung des Flugangebots mit einer 20-prozentigen Kürzung der darauf entrichteten Provision zu verbinden, ist schlecht für den Drittvertrieb und unlogisch.“

In der Zentrale von MSC sieht man das anders. Im Vergleich zu manchem Mitbewerber sei die Provisionsgestaltung „generell nach wie vor sehr attraktiv“, heißt es aus München. Für Kreuzfahrtbuchungen zur Sommersaison gibt es nach wie vor zehn Prozent Provision, das Wintergeschäft soll mit einer Erhöhung auf elf Prozent angekurbelt werden. Damit erfüllt das Unternehmen die Forderung des Reisebüro-Vertriebs nach zweistelligen Provisionen.

„Das Gesamtpaket der Vergütung muss stimmen“, meint denn auch Rainer Nuyken, Inhaber von Treffpunkt Schiff in Bietigheim-Bissingen. Der Vertriebspartner erachtet die Kürzung nicht als gravierend: „MSC verhält sich – verglichen mit anderen Anbietern – relativ agenturfreundlich.“

Tatsächlich zahlt MSC für den Verkauf von Flugarrangements mehr als die meisten anderen Kreuzfahrtanbieter. Der direkte Wettbewerber Costa beispielsweise vergütet Langstreckenflüge mit lediglich fünf Prozent, zahlt aber zumindest für ausgewählte Flüge das Doppelte. Fünf Prozent auf den Fluganteil sind gängige Praxis: So verfahren zum Beispiel auch Aida Cruises, Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, Deilmann und Transocean. Bei TUI Cruises gelten die vertraglich vereinbarten Provisionssätze des Joint-Venture-Partners TUI AG – allerdings wird die Vergütung nur für internationale Direktflüge gezahlt.

Lukrativ für Reisebüros ist das Fluggeschäft mit den Reedereien Norwegian Cruise Line, die zehn Prozent zahlt, und Royal Caribbean – mit elf Prozent seit Jahresbeginn Primus unter den Volumenanbietern, wenn es um Flugvergütungen geht.
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