Kreuzfahrten

Nicko Cruises: Laukamps Neustart-Plan

Rechnet mit einem Neustart Anfang Juni: Nicko-Chef Guido Laukamp

Rechnet mit einem Neustart Anfang Juni: Nicko-Chef Guido Laukamp. Foto: Nicko Cruises

Am heutigen Montag kehrt die Belegschaft des Stuttgarter Kreuzfahrtveranstalters Nicko Cruises aus den Betriebsferien zurück. Die Kar- und Osterwoche habe die Politik ohnehin gebraucht, um neue Aussagen darüber zu treffen, wie es in der Corona-Krise weitergehen soll, erklärt Geschäftsführer Guido Laukamp die Pause in der aktuellen Lage.

Weil die allgemeinen Reisebeschränkungen verlängert wurden, setzt Nicko den Schiffsbetrieb nun über den 30. April hinaus aus. „Wir gehen davon aus, dass wir am 1. Juni den operativen Betrieb wieder aufnehmen werden“, nennt Laukamp im Telefonat mit touristik aktuell einen neuen Termin. Er glaube, dass die behördlichen Einschränkungen bis dahin wieder gelockert sein sollten.

Wie der Neustart aussehen kann, erörtert Nicko Cruises derzeit in einer Arbeitsgruppe des Branchenverbands IG River Cruise. Erwogen werden beispielsweise Abstandsregeln im Bordrestaurant – etwa durch zwei statt einer Essenssitzung –, Einbahnverkehr auf den Gängen sowie der Einsatz neuer medizinischer Testgeräte.

„Betrieb auf dem Fluss für alle sicher zu bewerkstelligen“
Ausflugsprogramme würden voraussichtlich „in Teilen eingeschränkt“ stattfinden können, so Laukamp. Zuversichtlich ist er vor allem bei privat betriebenen, kleineren Tourenzielen und Sehenswürdigkeiten. „Wir werden mehr Busse brauchen“, nennt er eine weitere Maßnahme, um bei Ausflugsprogrammen ausreichend Abstand zwischen den Teilnehmern zu gewährliesten. Und natürlich würden Gesundheits-Checks durchgeführt und die Hygienemaßnahmen erhöht. „Ich traue uns zu, dass wir den Schiffsbetrieb auf dem Fluss für alle Beteiligten sicher bewerkstelligen können“, sagt der Nicko-Chef.

Unwägbarkeiten sieht er noch auf politischer Ebene, etwa eine mögliche Verlängerung der Reisewarnung oder den Kurs von Staaten wie Ungarn und Tschechien, die wichtige Ziele der Donau- beziehungsweise der Elbe-Kreuzfahrten sind.

Kunden Sicherheit bieten will der Veranstalter mit dem „Sorgenfrei-Paket“, das mit dem Versicherer Allianz geschnürt wurde. Es gilt für alle Um- und Neubuchungen bis zum 31. Mai mit Abreise bis Ende dieses Jahres und enthält unter anderem einen Reiserrücktritt-Vollschutz ohne Selbstbehalt sowie Kostenerstattung bei Reiserücktritt oder -abbruch aufgrund unerwartet schwerer Erkrankung – explizit auch im Falle von Covid-19. Kunden erhielten im Fall der Fälle den Reisepreis erstattet.

Neubuchungen noch „nicht nennenswert“
Aktuell sei das Aufkommen an Neubuchungen noch „nicht nennenswert“, berichtet Laukamp. Bei den Absagen für die Abreisemonate März und April habe man „wenig Neigung zur Neubuchung“ gesehen. In diesem Zeitraum sei die Lage allerdings ungewisser gewesen als jetzt, sagt er. Daher rechne er für die abgesagten Mai-Reisen mit „deutlich mehr Umbuchungen“.

Etwa dreieinhalb Monate der Saison 2020 dürften am Ende fehlen, schätzt Laukamp. „Es wird kein schönes Jahresergebnis werden, das ist klar.“

 
Christofer Knaak
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