Reisevertrieb

ASR zählt jeden verlorenen Arbeitsplatz

Geschockt über die Fehler der Bundespolitik: ASR-Präsident Jochen Szech

Geschockt über die Fehler der Bundespolitik: ASR-Präsident Jochen Szech. Foto: ASR

Mit einer Zählfunktion auf der eigenen Website will der Mittelstandsverband ASR die aktuellen Beschäftigungsverluste in der Branche erfassen und somit Druck auf die Politik ausüben. „Kein Politiker soll sich wegducken können und sagen, er hätte nichts gewusst!", begründet Verbandspräsident Jochen Szech die aktuelle Aktion des Verbandes. 

Szech wirft der Bundesregierung vor, in vielen Fällen falsche Schwerpunkte zu setzen und den Mittelstand der Touristikbranche nur „mangelhaft“ zu unterstützen. Damit würden Tausende Touristiker von der Krise getroffen. Sie alle hätten das Recht, gehört zu werden. „Und wir als Verband haben die Pflicht, ihnen eine Stimme zu geben", so Szech.

Der ASR will die Politik fortan regelmäßig über die zunehmenden Beschäftigungsverluste informieren: „Wir kennen das von Schuldenuhren, die ständig ansteigen und die Politiker zu einer vernünftigen Ausgabenpolitik anhalten sollen. Nun sind wir es, die mahnen und der Bundespolitik die Konsequenzen ihres unzureichenden Handelns tagtäglich vor Augen führen werden", erläutert der ASR-Präsident die Aktion.

Jedes Unternehmen aus dem Tourismus – egal ob ASR-Mitglied oder nicht – kann selbst seine Arbeitsplatzverluste melden: „Reisebüros, Veranstalter, Zulieferer, wer auch immer: Jeder kann und soll seine Arbeitsplatzverluste bei uns eintragen", fordert der ASR die Branche zum Mitmachen auf. Jeder Unternehmer könne seinen Eintrag auch anonym erstellen oder aktiv kommentieren.

Dies sei auch deshalb wichtig, weil die Lage dramatisch sei wie nie zuvor, betont Szech: „Es gehen finanziell gesunde Reisebüros unverschuldet vor die Hunde, Veranstalter in dritter Generation müssen ums Überleben kämpfen und die für uns alle so wertvollen Partner und Zulieferer werden mit in den Abgrund gerissen.“

Täglich würden den ASR zahlreiche E-Mails von Unternehmern erreichen, die nach erfolgreichen Jahrzehnten nun Kurzarbeit oder gar Insolvenz anmelden müssen. „Für alle von Ihnen geht viel mehr als nur ein Arbeitsplatz verloren, denn die Welt, die wir alle so lieben und die wir so leidenschaftlich und vielfältig mit unseren Kunden teilen, bricht in Zehntausenden von Einzelschicksalen zusammen“, nimmt der ASR-Präsident kein Blatt vor den Mund. Jedes einzelne dieser Unternehmen verdiene „unseren Respekt, unsere Beachtung, unsere Erinnerung.“

Zur Liste des ASR geht es hier. Und das neue Angebot von touristik aktuell für Job-suchende Touristiker finden Sie hier.

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