Reisevertrieb

VIR begrüßt EU-Entscheidung zu Google

VIR-Chef Buller: Google-Vorschläge müssen unabhängig geprüft werden

VIR-Chef Buller: Google-Vorschläge müssen unabhängig geprüft werden. Foto: VIR

Im Kartellverfahren der EU gegen Google wertet es der Verband Internet Reisevertrieb (VIR) als „Schritt in die richtige Richtung“, dass die EU-Wettbewerbskommission ein geplantes Abkommen mit dem Suchmaschinen-Riesen vorerst nicht unterzeichnen will. „Es wäre ein Schritt in die völlig falsche Richtung gewesen, Google ohne Berücksichtigung weiterer Urteile durch Dritte nach eigenen Wünschen walten zu lassen“, kommentiert VIR-Vorstand Michael Buller die aktuelle Entwicklung.

Im Mittelpunkt des Verfahrens steht der Vorwurf, dass Google Suchmaschinenergebnisse manipulieren würde – was laut VIR auch touristische Leistungen betrifft. Daraufhin hatte der Konzern im Frühjahr zugesagt, eigene Angebote in den Suchergebnissen deutlicher zu kennzeichnen und Links zu konkurrierenden Angeboten prominent zu platzieren. Dies hielt EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia zuletzt für ausreichend.

Nach Protesten von Verbraucherschützern sowie innerhalb der EU-Kommission wurde der Kompromiss mit Google nun vertagt. Auch der VIR setzt sich nach eigener Darstellung nach wie vor dafür ein, die Vorschläge von Google einem Markttest zu unterziehen und die Meinungen Dritter einzuholen. „Der Verbraucherschutz lebt von Marktvielfalt und die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass unabhängige Stimmen von Experten notwendig sind, um das Vorgehen von Google adäquat einschätzen zu können“, betont Buller. „Denn Innovation und Wettbewerb dürfen nicht durch missbräuchliches Verhalten von Internet-Konzernen beherrscht werden, die den Markt dominieren.“