Reisevertrieb

Qualitätsnachweis: DRV hält sich zurück

Wie können sich qualifizierte Reiseverkäufer von unqualifizierten abgrenzen? Eine Initiative will dem Kunden bessere Orientierung bieten

Wie können sich qualifizierte Reiseverkäufer von unqualifizierten abgrenzen? Eine Initiative will dem Kunden bessere Orientierung bieten. Foto: Thomas Cook

Der Vorstoß der Reisebüro-Inhaberin Marija Linnhoff für einen Qualitätsnachweis im Reisevertrieb stößt innerhalb des DRV vielfach auf Zustimmung. Zu einem offiziellen Verbandsthema ist er bislang jedoch noch nicht geworden.

Der wichtigste Grund dafür sei die schwierige Umsetzung eines Qualitätsnachweises, sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig: „Ein bürokratisches Monster wäre der falsche Weg.“ Deshalb müsse man vor einem entsprechenden politischen Vorstoß genaue Kriterien festlegen und schauen, wie das Ganze finanziert und kontrolliert werden kann.

Grundsätzlich ausschließen möchte Fiebig ein Engagement des DRV nicht. „Wir sind zurückhaltend und abwägend. Denn in der Politik hat man nur wenige Schüsse – und die müssen sitzen.“

Qualität im Reisevertrieb ist nicht zuletzt seit einem entsprechenden Impuls von Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser ein Thema im Vertrieb. Allerdings schaffte es der Verband nur, sich auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner festzulegen – den so genannten Code of Conduct. Dabei geht es um kundenfreundliches und faires Verhalten im Online-Marketing, unterschrieben wurde er von rund 100 Unternehmen. Infos dazu gibt es hier.

Um das Thema voranzubringen, hat Linnhoff unter anderem bei der EU in Brüssel recherchiert. Dabei entstand der Ansatz, die Forderung nach einem Qualitätsnachweis aus dem Blickwinkel des Verbraucherschutzes aufzuziehen. Details dazu stehen in ihrer Online-Petition, die bislang von etwas mehr als 1.800 Personen unterzeichnet wurde und hier zu finden ist.  
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