Reisevertrieb

TMG-Frust: Offener Brief an den Gründer

Zu TMG, hier die Website, gehören weit mehr als 1.000 mobile Verkäufer

Zu TMG, hier die Website, gehören weit mehr als 1.000 mobile Verkäufer. Foto: Screenshot

Der Wuppertaler Anbieter für mobilen Reisevertrieb, Travel Management Global (TMG), sorgt wieder einmal für Verdruss bei Endkunden und Reiseverkäufern. Anlass dafür sind die Statements eines TMG-Reiseverkäufers in sozialen Netzwerken mit zum Teil „massiven Falschaussagen“, berichtet Kevin Walther, Reiseverkäufer beim Sonnenklar TV Reisebüro in Weimar.

Walther ist Mitglied in einer geschlossenen Facebook-Gruppe mit dem Schwerpunkt Ägypten-Urlaub: „Urlaub in Hurghada —- Urlaubsberichte ehrlich und direkt“. Die Gruppe hat knapp 7.000 Mitglieder, die meisten davon sind Endverbraucher. Und viele davon sind Walther zufolge entsetzt über die jüngsten Statements eines TMG-Verkäufers.

So schrieb dieser unter anderem, klassische Reisebüros hätten „teurere Produkte, da die Beratung mitgezahlt wird’. Zudem betonte er, dass er als Vermittler „bei Problemen keinen Einfluss“ habe. Und: „An Preise von Holidaycheck kommen wir nicht ran.“

Aussagen wie diese würden dem Image einer professionellen Beratung extrem schaden, ärgert sich der Counter-Experte Walther und hat im Auftrag der Administratoren der Gruppe sowie „zahlreichen Endkunden“ einen offenen Brief an den TMG-Betreiber Dirk Lehmann verfasst.

Darin heißt es unter anderem: „Es wird für uns Endverbraucher zunehmend schwieriger, bei der ganzen Bürokratie durchzublicken. Ebenfalls wird es immer schwieriger, Bewertungsportalen wie Holidaycheck Vertrauen zu schenken. Umso wichtiger ist für uns eine persönliche und zuverlässige Beratung für die schönsten Wochen unseres Jahres - unseren Urlaub.“

Genau diese Beratung gibt es bei TMG nur bei sehr wenigen Beratern: Die meisten sind Quereinsteiger, die mit Hilfe des Strukturvertriebs von TMG den eigenen Urlaub günstiger buchen oder im Nebengeschäft Zusatzeinnahmen generieren wollen. Zwar werden Schulungen angeboten, wirklich in die Tiefe geht es dabei allerdings nicht.

Möglich wird dies durch den fehlenden Qualifizierungsnachweis in der Branche: Reisen kann in Deutschland jeder verkaufen – eine Qualifizierung ist dafür nicht nötig. „Es wird Zeit, dass sich daran etwas ändert“, so Walther.

TMG gehören dem Vernehmen nach weit mehr als 1.000 mobile Vermittler an. Sie erhalten laut TMG-Homepage eine Provision zwischen 3,85 bis 10,8 Prozent. Infos zum Unternehmen gibt es hier.

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