Reisevertrieb

Reiseschutz: Der große Run ist vorbei

Auch nach dem Ende der Corona-Krise sind Reiseversicherungen gefragt

Auch nach dem Ende der Corona-Krise sind Reiseversicherungen gefragt. Foto: Parradee Kietsirikul/istockphoto

Reiseversicherungen verkaufen sich am Counter weiterhin gut, aber der durch Corona verursachte Boom hat sich abgeschwächt. Dies zeigt eine Umfrage von touristik aktuell unter Reisebüros und großen Reiseschutz-Anbietern. 

Während zum Beispiel Frank Brakebusch vom Cockpit Flug & Touristik Service aus Bremen berichtet, dass sich Versicherungen auch nach dem Abflauen der Pandemie weiterhin „wie geschnitten Brot“ verkaufen ließen, tut sich das Wiesbadener Sur Reisebüro nach Aussagen von Inhaber Hans-Jörg Reibert schwerer, Policen an den Kunden zu bringen. „Ich führe das vor allem darauf zurück, dass die Versicherungen spürbar teurer geworden sind. Zugleich sind die Kunden wegen der anhaltenden Inflation preissensibler.“

Allianz und ERV mit höheren Prämien

In der Tat haben mit der Ergo Reiseversicherung (ERV), die ihre Beiträge Anfang April erhöht hatte, sowie Allianz Partners gleich zwei große Player im Reiseschutzgeschäft ihre Tarife angehoben. Begründet wird dies einerseits mit höheren Aufwendungen im Bereich Reiserücktritt. Zugleich sehen sich Versicherer mit stark gestiegenen Kosten für medizinische Behandlungen von Urlaubern konfrontiert.

Aber auch das Ende der Corona-Krise zeigt Wirkung. „Dass der Verkauf von Policen wieder schwieriger geworden ist, liegt in erster Linie am sich normalisierenden Abschlussverhalten“, beobachtet Katrin Rieger, Bereichsdirektorin Reisevertrieb bei der Hanse Merkur. Zusätzlich gäben nach wie vor angebotene Flex-Tarife der Reiseveranstalter „ein Sicherheitsgefühl beim Kunden, so dass auch mal auf den Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung verzichtet wird“.

Corona-Schutz nicht mehr im Fokus

Mehr als beim Klassiker Reiserücktritt, der noch immer zu den beliebtesten Produkten zählt, ist das bei den Corona-Schutzprodukten zu spüren, die während der Pandemie eingeführt wurden. Viele größere Versicherer haben diese – enthalten im Reiseschutzpaket oder als Zusatzoption – zwar noch im Portfolio, aber mit der Union Reiseversicherung (URV) ist ein erster unter ihnen bereits ausgestiegen. „Wir bieten seit dem 1. Juni 2023 den Baustein Covid 19 Protect nicht mehr an“, so URV-Vertriebschef Alexander Piwonski.

Den ausführlichen Bericht sowie weitere Beiträge zum Thema Reiseschutz lesen Sie im Schwerpunkt Versicherungen in der neuen Ausgabe von touristik aktuell (ta 31-32/2023), die nächste Woche erscheint und auch als E-Paper erhältlich ist.

Thomas Riebesehl
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