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Ägypten: Öko-Label und viel Optimismus

Trotz eines Besucherrückgangs um 34 Prozent auf 9,8 Millionen internationale Touristen im Revolutionsjahr 2011 hält Ägypten an seinen ambitionierten Wachstumsplänen fest. Bis 2017 will das Land den bisherigen Rekord von 14 Millionen Touristen aus dem Jahr 2010 verdoppeln. Der große Schub soll nicht aus Europa kommen, sondern aus Boom-Staaten wie China, Indien, Südkorea und Brasilien.

Auch aus dem deutschen Markt erwartet Ägypten ein weiteres Wachstum, 2012 rechnet Tourismusminister Mounir Fakhry Abdel Nour mit rund 1,4 Millionen Bundesbürgern. Ägypten sei als Reiseland nach wie vor einzigartig und biete Touristen eine riesige Vielfalt für Urlauber, beschwor Abdel Nour auf der ITB das eigene Potenzial und verwies auf Badeziele an zwei Meeren, Wüsten- und Kulturtourismus, Flussreisen, Sport- und Wellness-Urlaub.

Zudem werde sein Land alles tun, damit die Menschen in aller Welt das Vertrauen in Ägypten zurückgewinnen, so Abdel Nour. Bewegendster Moment der Pressekonferenz war das Verlesen eines Statements aus dem ägyptischen Parlament. Darin sprechen sich die Politiker für den weiteren Ausbau des Tourismus aus und versichern, dass jeder Gast seinen Urlaub in Ägypten auch künftig so verbringen kann, wie er dies aus anderen Reisezielen kennt. „Es ist für mich ein extrem emotionales Erlebnis, wieder hier auf der ITB zu sein. Denn vor einem Jahr standen wir mitten im Umbruch – heute vertrete ich ein völlig neues Ägypten“, verwies Abdel Nour anschließend auf das neue Selbstwertgefühl der Ägypter.

Zum neuen Ägypten gehört auch ein Projekt, dass seit 2007 entwickelt wird und nun Realität wird: das Öko-Label Green Star. Dieses wurde gemeinsam mit lokalen Hoteliers und internationalen Experten in Zusammenarbeit mit der deutschen Regierung und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelt und jetzt an die ersten 20 Hotels am Roten Meer verliehen. Unterstützt wurde das Projekt zudem von TUI sowie den Touristikunternehmen Travco und Orascom.

Beim Green-Star-Label geht es um praktischen Umweltschutz wie Abwasseraufbereitung, Energieeinsparung, Senkung der Emissionen und Schutz des Meeres. Langfristig soll das Projekt auch außerhalb der Hotelbranche etabliert werden, die größten Erfolge seien bislang in Sharm El Sheikh erzielt worden, berichtet Amr El Ezabi, Chef der Ägyptischen Tourismusbehörde.