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Tunesien kämpft ums Comeback

Der tunesische Tourismus hat im vergangenen Jahr hohe Zuwächse eingestrichen, doch das Niveau von 2010 noch nicht wieder erreicht. Wie Habib Ammar, Generaldirektor des tunesischen Fremdenverkehrsamts ONTT, auf der ITB in Berlin mitteilte, erhöhte sich die Zahl der internationalen Besucher um 24 Prozent auf fast sechs Millionen. Vor den politischen Umbrüchen hatte das nordafrikanische Land noch rund 6,9 Millionen Gäste gezählt.

Aus Deutschland wurde sogar eine Steigerung von 52,2 Prozent auf knapp 412.000 Touristen registriert. 2010 belief sich deren Zahl allerdings auf 458.600. In Berlin verkündete die tunesische Delegation, dass sie 2013 wieder an dieses Ergebnis herankommen will. Vor dem Hintergrund der Unruhen und dem Mord an Oppositionspolitiker Chokri Belaid im Februar dürfte das jedoch schwierig werden – auch wenn es bis zu den Hauptreisemonaten der Deutschen im Sommer und Herbst noch etwas hin ist.

Auf der Reisemesse in Berlin präsentiert sich das Mittelmeerziel in diesen Tagen mit dem Slogan „Tunesien neu erleben“. Im Fokus der Tourismuswerber stehen Kultur, Wellness, Ganzjahrestourismus und „Alternativtourismus“. Hierunter sind individuelle, ungewöhnliche und ökologische Unterkünfte zu verstehen, aber auch Exkursionen in weniger bekannte Regionen. Für 2016 hält Tunesien an dem Ziel fest, die Zahl der internationalen Ankünfte auf zehn Millionen zu steigern.