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Zypern: Veranstalter fordern Maßnahmen

Die Region Paphos wird derzeit von Deutschland aus nicht angeflogen, das bringt lange Transferzeiten mit sich

Die Region Paphos wird derzeit von Deutschland aus nicht angeflogen, das bringt lange Transferzeiten mit sich. Foto: FVA Zypern

Die Mittelmeerinsel Zypern hat ein schweres Jahr hinter sich. 2013 sank die Zahl der Besucher aus Deutschland um satte 30 Prozent auf 100.000. Im Jahr 2012 hatten noch 144.000 deutsche Urlauber das Zielgebiet besucht.

Angesichts dieser Zahlen überrascht es, dass einige Veranstalter im vergangenen Jahr Wachstum erzielen konnten. Alltours, FTI und Thomas Cook berichten von guten Zahlen, TUI, DER Touristik und Schauinsland-Reisen verzeichneten hingegen Rückgänge. Die Saison 2014 wollen aber alle Veranstalter mit einem Plus abschließen, Schauinsland-Reisen und FTI haben sich sogar ein zweistelliges Wachstum vorgenommen.

Doch die Anbieter fordern Maßnahmen von den Tourismuswerbern der Mittelmeerinsel. Im Zentrum der Kritik stehen die Flugverbindungen, die zum Teil drastisch gekürzt wurden. So hat Condor die Zahl der Verbindungen von neun im Sommer 2013 auf jetzt vier reduziert. Paphos im Westen der Insel wird von Deutschland aus überhaupt nicht mehr angesteuert. Dies zieht lange Transferzeiten von Larnaca und hohe Transferkosten nach sich.

Auch hinsichtlich der Hotellerie gibt es nach Veranstaltermeinung Verbesserungspotenzial. „Zypern hat sich nie auf einen All-inclusive-Markt eingelassen“, bedauert FTI-Managerin Brigitte Kasseroler. Wie sie kritisiert auch Jan Frankenberg von DER Touristik Köln, dass sich das Zielgebiet auf die osteuropäischen und den englischen Quellmarkt konzentriert, so dass in der Hochsaison Hotelkapazitäten für deutsche Urlauber fehlten. Zudem stünden Paare und Singles im Zentrum des Interesses, Familien fänden nur wenig Berücksichtigung.

Ein wenig Image-Politur könne ebenfalls nicht schaden, meinen die Veranstalter. „Zypern wird einfach zu wenig als attraktives, vielseitiges Ziel wahrgenommen“, bedauert Dertour-Managerin Daniela Krötsch. TUI-Manager Thorsten Kühne schlägt in dieselbe Kerbe: „Es müsste umfassend in gezieltes Marketing investiert werden, um Zypern wieder stärker in das Bewusstsein der deutschen Urlauber zu rücken.“  
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