Betrug im großen Stil: Reisebüro vor Gericht

Mit einer verblüffenden Dreistigkeit hat ein Reisebüro aus dem hessischen Rüdesheim in den vergangenen Jahren Reiseveranstalter um angeblich 168.000 Euro betrogen. Laut Anklage soll das geschäftsführende Ehepaar zwischen Dezember 2006 und Juni 2008 in 36 Fällen betrügerisch vorgegangen sein, berichtet die Tageszeitung Wiesbadener Kurier. Dabei wurden Reisen im Wert zwischen 1.400 Euro und 13.000 Euro gebucht, die Gelder aber nicht an die Veranstalter weitergeleitet.

Dass die beiden Reiseverkäufer zwar ursprünglich Agenturverträge bei Thomas Cook und Alltours hatten, aber gar nicht inkassoberechtigt waren, störte das Ehepaar nicht. Mit dem Lockmittel Rabatt überredeten sie die Kunden, ihre Reisen bar zu zahlen. Selbst nachdem Thomas Cook den Agenturvertrag kündigte, wurde fleißig weitergebucht: Die vermeintlich cleveren Rüdesheimer nutzten einfach die Agenturnummer eines anderen Reisebüros. Ob diese mit oder ohne Zustimmung geschah, ist nicht bekannt.