Reisevertrieb

Reisebüros: Innenstadtlage lohnt sich noch

Das Schauinsland-Reisebüro Düsseldorf City. Foto: Schauinsland-Reisen

Das Schauinsland-Reisebüro Düsseldorf City. Foto: Schauinsland-Reisen

Im Zuge der Corona-Pandemie haben viele Reisebüros das Termingeschäft ausgebaut und etabliert – darunter auch solche mit (teurer) Innenstadtlage und ursprünglich viel Laufkundschaft. Ist ein Ladenbüro in der City heutzutage noch rentabel oder eher ein Auslaufmodell? Die Antworten von Reisebüro-Inhabern und Büroleitern auf die „Umfrage der Woche“ in der aktuellen ta-Ausgabe sind einhellig. 

Die Innenstädte hätten schon zu leiden und der allgemeine Trend sei „nicht so gut“, weil viele Läden leer stünden oder immer wieder neu besetzt würden, beschreibt Oliver Zeh vom L´Tur Reiseshop Hamburg City die Situation im Einzelhandel. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein eigenständiges Reisebüro sich heute noch eine Innenstadtlage leistet, wenn es in einem weniger zentralen Stadtteil vielleicht nur die Hälfte an Miete bezahlen müsste.“

Für seine Agentur als Teil einer Reisebüro-Kette sei die Finanzierung „sicherlich einfacher“. Zudem liege sie sehr zentral und in unmittelbarer Nähe zu großen Bürogebäuden mit „genügend Laufkundschaft“, sagt Oliver Zeh.

Die meisten Kunden suchen persönliche Beratung

„Es gibt zwar viele Kunden, die online unterwegs sind, aber mindestens genauso viele, die einen persönlichen Ansprechpartner für die Beratung und Buchung haben möchten“, so auch die Erfahrung von Ralf Pütz vom Altstadt Reisebüro Mainz. Ohne sein stationäres Reisebüro nur mit telefonischem oder Online-Verkauf, ist er überzeugt, „hätten wir viele Buchungen nicht bekommen“.

„Ein Reisebüro in der Innenstadt lohnt sich weiterhin“, meint auch Serkan Sarac, Leiter des Schauinsland-Reisebüros Düsseldorf City. „Damit bieten wir als direkte Anlaufstelle Sicherheit, wenn etwas schiefläuft oder es Änderungen gibt.“ Und das spricht sich ihm zufolge herum. „So bringt uns jeder Laufkunde in der Innenstadt mindestens einen weiteren Kunden.“

Im Reise Center Dresden erfolgt „der Großteil der Beratungen trotz Terminangebot durch spontane Kundenbesuche im Büro sowie per Telefon und E-Mail“, berichtet Inhaber Karsten Eckart. „Insofern lohnt sich für uns auf jeden Fall auch zukünftig ein Ladengeschäft.“

Die komplette Umfrage lesen Sie in der jetzt erschienenen Ausgabe 9/2024 von touristik aktuell.

Christofer Knaak
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