Reisevertrieb

Reisebüro-Portal kommt ins Schlingern

Wollen mit ihrem Portal Online-Surfer ins Reisebüro holen: Axel Burchardt (links) und Andreas Badstübner

Wollen mit ihrem Portal Online-Surfer ins Reisebüro holen: Axel Burchardt (links) und Andreas Badstübner. Foto: mg

Das mit viel Enthusiasmus angekündigte Reiseportal Wir-sind-Reisebuero.de kommt nicht aus den Startlöchern. Nach vielen Verzögerungen aufgrund strategischer und personeller Fehler sowie technischer Probleme sitzen den Initiatoren von Anax Media nun sogar die Juristen im Nacken: Dem Unternehmern werden betrügerische Absichten vorgeworfen.

Anax zögere Termine heraus und habe vielfach bewusst falsche Versprechungen gemacht, lauten die Vorwürfe eines Außendienstlers, der aus juristischen Gründen nicht genannt werden will. Auch intern hat es bei den Leipzigern gekracht. So beendete der frühere Touristik-Manager Hardy Berlin seine Beratertätigkeit fristlos.

Offen ist zudem, wie weit die Technik gediehen ist und ob es überhaupt Verträge mit Veranstaltern gibt. Das wird zwar von Anax behauptet, die erwähnten Anbieter jedoch winken ab: Bei Dertour und Aida Cruises etwa weiß man nichts von angeblichen Verträgen, Alltours und GTI verweisen auf einen „ganz normalen“ Agenturvertrag mit einem Anax-Reisebüro in Dresden. Dieser regele „die wesentlichen Geschäftsbeziehungen zwischen Alltours und einem Einzelbüro“, heißt es in Duisburg.

Um trotz der Probleme weitere Reisebüros für sich zu gewinnen, hat das Unternehmen inzwischen die Vertriebsstrategie geändert. Reisebüros können nun per „Absichtserklärung“ mit dabei sein und in aller Ruhe ihre Inhalte auf die von Anax zur Verfügung gestellte Seite stellen. Gezahlt werden muss erst, wenn die Seite online geht und den Erwartungen der Agentur entspricht. Der dann fällige Betrag von 1.000 Euro pro Jahr decke die Kosten für Technik und Marketing ab, sagt Geschäftsführer Axel Burchardt.

Mehr zum Thema lesen Sie in der nächsten Ausgabe von touristik aktuell (ta 23-24/11) Anfang kommender Woche.