Reisevertrieb

TUI-Petition: Der Unmut hält an

„Die Reisebüros sind mit TUI weiterhin nicht im Reinen“, fasst Reisebüro-Inhaberin Stefanie Deiters-Galiäa die Kritik des Vertriebs zusammen

„Die Reisebüros sind mit TUI weiterhin nicht im Reinen“, fasst Reisebüro-Inhaberin Stefanie Deiters-Galiäa die Kritik des Vertriebs zusammen. Foto: privat

Trotz der jüngsten Zugeständnisse von TUI beim neuen Provisionsmodell und bei der Internetplattform „Meine TUI“ reißt die Kritik an Deutschlands größtem Reiseveranstalter nicht ab. Die Teilnahme an der Facebook-Petition „Nicht mit uns TUI“ sei ungebrochen, berichtet die Initiatorin Stefanie Deiters-Galiläa, Inhaberin des Reisebüros Urlaubsoase.net in Aichach. Auch die Kommentare in anderen Diskussionsgruppen zeigten, „dass die Reisebüros mit TUI weiterhin nicht im Reinen sind“.

Zwar biete TUI nun eine volle Verprovisionierung aller Value-Produkte an. Top-Angebote aus dem TUI Sortiment sollen allerdings weiterhin bei zehn Prozent Provision gedeckelt bleiben. „Als fair wird das von den TUI-Agenturen weiterhin nicht empfunden, bleibt die Arbeit doch gleich, egal ob Top, Value oder regulär gebucht wird“, so Deiters-Galiläa.

Als Affront empfänden die Büros die Tatsache, dass die angekündigte Änderung erst im Februar 2014 umgesetzt werden soll, zu einer Zeit also, zu der der größte Teil der Buchungen des Jahres bereits gelaufen ist. TUI begründet dies mit notwendigen technischen Änderungen.

Ein weiterer Kritikpunkt des Vertriebs besteht Deiters-Galiläa zufolge in der angekündigten Selbstverpflichtung von TUI, über www.meinetui.de generierte Kundenadressen nicht für Direktvermarktungszwecke zu verwenden. Diese Selbstverpflichtung habe keinerlei rechtliche Bindung und werde daher „als reine Beruhigungspille gesehen“.

Positiv sei, dass TUI das Änderungstempo etwas drosseln und Neuerungen fortan rechtzeitig ankündigen wolle. Einige der zuletzt angekündigten Neuerungen würden von den Reisebüros jedoch weiterhin „als nicht hinnehmbar und verkaufstechnisch als nicht umsetzbar gesehen“. Deshalb bleibe es bei der Forderung, die Differenzierungsstrategie bei TUI Fly/1-2-Fly/Discount Travel zurückzunehmen. Ein Verdienst von 25 Cent für die Anmeldung eines zusätzlichen Gepäckstückes werde allgemein als zu wenig angesehen, zumal „der Beratungs- und Buchungsaufwand deutlich höher“ ausfalle als vor der Änderung.